Freitag, 31. August 2007

bald gehts ja raus...

Die beiden Deutschen sind gestern abend wieder ausgezogen. Dafuer kam dann ein Franzose rein. Wieder einer der mir die Idee geklaut hat: Ich komm nach London um zu arbeiten und mein Englisch zu verbessern und ich hab Computer Science studiert. Lustig, hier wimmelt es irgendwie von Franzosen. Aber sind ja alle ganz nett. Dann kamen aber noch spaet abends zwei weitere dazu. Ein Typ, vielleicht aus den Phillipinen und ein Maedel, vielleicht aus Amerika? Keine Ahnung. Haben nicht viel geredet und ich hab auch keine Lust mehr, staendig zu fragen: "Und, wo kommst du denn her? Machst du Urlaub? Ach du willst arbeiten? Ja guck mal auf www.soundso.co.uk"

Heut morgen ist dann der Alex gekommen. Waren dann mal fruehstuecken, dann ins Starbucks und dann zu diesem Carphone Warehouse, um mal nach nem Handy zu schauen. Interessante Sache: Da gibts diesen MobileWorld-Anbieter, der einfache Sim-Karten verkauft und guenstige Verbindungen ins Ausland bereitstellt. Noch Interessanter: Es ist billiger, damit nach Deutschland zu telefonieren, als innerhalb UK. Gut, dann laesst sich das mit meinem bereits erworbenen Vodafone-Kram gut vereinbaren. Pack ich das einfach in mein altes Handy und hab damit ein "Nur fuer Anrufe nach Deutschland"-Telefon. Praktisch, oder?

Donnerstag, 30. August 2007

Will Smith, Meer Gayne?

So, hier die Zusammenfassung, was zuletzt geschah:

Ich hab die Wohnung! JUHU! Die Frau ist auch total nett und fragt mich schon, was für Möbelstücke ich drin haben will. Ist ja schon praktisch.
Die Gegend ist auch ziemlich gut. Keine Plattenbauten oder sowas. Mein Zimmer ist in einem völlig normalen Reihenhaus. Man muss sowieso immer abwägen, was man denn jetzt will: Entweder in einem Bezirk wie Fulham, Chelsea und Putney zu wohnen, dafür aber entweder a) in einem riesigen Haus mit 1000 anderen Mitbewohnern in der zwielichtigsten Ecke der genannten Stadtteile zu wohnen, oder b) das 2-3 fache zu bezahlen und in einem normalen Haus zu wohnen. Oder man umgeht zuerst diese Ecken und zieht in andere Stadtteile. Später kann man ja nochmal nach Fulham ziehen, wenn es das Budget hergibt. Aber nach dem was ich bisher hier an Wohnungen gesehen hab, weiß ich nur, dass ich für das Zimmer was ich jetzt hab, in Fulham mind. das Doppelte bezahlen würde.

Also um jetzt endlich mal zu sagen wo's hingeht:
Es geht in den Bezirk Lewisham in den Stadtteil Crofton Park - Zone 3 auf der Tube-Map.
Genaue Google-Earth-mäßige Infos gibts demnächst.

Aber schaut mal, was für tolle Leute dort herkommen! ;-)

Ansonsten wars recht unspektakulär. Hab mich leicht erkältet und bin etwas weniger aktiv geworden, als ich es die letzten Tage war.
Hab aber angefangen, mich ein bißchen zu bewerben. Dann durch die Stadt gelaufen und im HMV-Store hängengeblieben (sowas wie die Virgin-Megastores, also CDs, DVDs und Bücher). Hab mir direkt zwei Bücher gekauft und bin anschließend in den Hyde Park. Dort mal umgeschaut und was gelesen dann wieder zurück ins Hostelzimmer und Filme geguckt.

Irgenwann erwischt man sich bei der Frage: "Bist du wirklich nach London gekommen, um Solitär zu spielen?". Nee, eigentlich ja nicht. Ich hab ja noch C&C!
Aber ich bin ja wie gesagt krank und muß mich erholen - Also ernähre ich mich momentan überwiegend mit Obstsalaten.

Morgen kommt dann der Alex, Samstag gehts ins neue Zimmer und dann gehts vielleicht auch direkt zu einem Fussball-Spiel. Bevorzugterweise zu einem von Chelsea (auch wenn der Ballack glaub ich wohl immernoch verletzt ist) aber es ja auch noch Arsenal und hier in London ja noch 3 weitere Premier-League-Teams!
Hab nur gehört, dass die sehr schnell ausverkauft sind - mal schauen.

Dienstag, 28. August 2007

up and down

Der Sonntag war irgendwie interessant. Im Schnitt hab ich mittlerweile so ca. 3 Wohnungsbesichtigungen pro Tag und kann mich dementsprechent bei meinem Kurzzeitgedächtnis sowieso nur noch schwer daran erinnern, welche Wohnungen ich wann besichtigt habe.
Was war eigentlich gestern? Kleiner Scherz am Rande aber im Prinzip isses so.

Heute war ich wieder in Putney und Fulham. Ich suche ja auch nurnoch in diesen Gegenden. Eine Wohnung war wieder in so ner Betonsilo-Siedlung (Ex-Council-Block). Mit zwei Asiatinnen zusammen - scheinen aber supernett zu sein. Und die eine erzählt mir dass sie meinen Namen mag und erzählt irgendwas von About a Boy. Die Miete ist recht billig, aber auch genauso die Gegend (am Rand von Putney - da wo schon längst keine Tube mehr vorbeifährt - allerdings liegt in der Nähe ein Golfplatz, eindeutig ein Pluspunkt). Hier sehe ich auch die vorgewarnte, teilweise nicht vorhandene Doppelverglasung. Ehrlich, ich glaube 5 Stück Papier hintereinander würde eine höhere Wärmeisolierung liefern - aber ist ja nicht meine Stromrechnung.

Anschließend gehts ins Zentrum von Fulham - absolut perfekte Lage. Ungefähr 5 Minuten bis zur Tube und 10 bis zum Chelsea-Stadion (zur Info: Das Stadion vom FC Fulham befindet sich im westlichen Teil von Fulham, das von Chelsea im östlichen Teil von Fulham, nah an der Grenze zum östlich liegenden Chelsea). Komme an. Überraschung: Beton-Silo-Siedlung. Mitten im eigentlich anständigen Fulham, welches ja normalerweise von netten 1-2-Familienhäusern und Einkaufsstraßen geprägt ist. Ich glaub ich hab die Dinger abonniert.

Der Mann dort zeigt mir die Wohnung - er ist wohl der Besitzer, wohnt zumindest nicht in der Wohnung. Das wird von 3 anderen Mädels übernommen, 2 portugiesisch und 1 deutsch. Als ich ihm erzähle dass ich aus Deutschland bin hab ich fast eine feste Zusage seinerseits, da er mir einen 5minütigen Vortrag hält, was für eine gute Reputation Deutsche hier haben. Allerdings ist das ganze ein bißchen zu teuer - 100 £ für ein kleines Zimmer (da ist momentan nur ne Couch drin, soll aber noch geändert werden) und 115 für ein Zimmer mit Doppelbett und Kleiderschrank - viel mehr passt da aber auch nicht rein. Eigentlich ganz nett, aber keine 115 £ wert. Ich hätts aber sofort haben können. Ich sag ihm dass ich mich melde und denk mir, dass ichs nicht tun werde.

Suche anschließend nach einem Internet Cafe vor Ort - das ganze Rumgefahre mit der Tube kann einen ja schon arm machen, also lieber in der Gegend bleiben und nur zum Schlafen zurückkehren. Dann finde ich plötzlich ne interessante Anzeige für eine temporäre Aktion: von Sofort bis zum 8. Oktober. Ich kontaktiere die Dame und kriege gesagt, dass ich sie bei der Arbeit (so'n Pub im Süden von Fulham) abholen soll, dann zeigt sie mir die Wohnung schnell. Ich komme an und sie hält ihr Versprechen. Ist aus Australien - lebt mit Australiern zusammen (die Gegend wird sowieso sehr von den sog. Aussies, Kiwis und Saffas bevölkert), aber sollen alles ja immer ganz nette Leute sein. Sie geht die angegebene Zeit zurück ins Känguru-Land und braucht jemand, der die Miete in der Zwischenzeit zahlt. Sieht alles gut aus - kostet aber 110 £ - ich würds aber machen und sag ihr, dass ich am liebsten sofort einziehen würde. Allerdings kommt morgen noch ein Freund von ihr wg. der Wohnung vorbei, daher kann sie mir erst morgen bescheid geben. Alles klar.

Ich fahre wieder zurück ins Hostel und tada: Great Success! Ich krieg die Wohnung bei Gabriella, der Italienerin. Ich sag ihr dass ich sie morgen mal anrufe wg. dem finanziellen Kram. In die Wohnung kann ich ab dem 1.9., also hab ich dann noch was Zeit, endlich den Trottel-Touri zu spielen. Montag muss ich aber erstmal aus meinem jetzigen Zimmer raus, da ich ja nur bis morgen gebucht habe. Ich verlängere im selben Hostel. Jetzt hol ich mir aber nurnoch ein 4-Bett-Zimmer - das ganze Rein und Raus ist schon sehr nervig.

Achja, ich hab mir hier auch einen Sonnenbrand geholt. Kommt wohl davon, wenn man die Sonne hier unterschätzt, so nach dem Motto: Ist ja nur London!

Am nächsten Morgen dann wieder die Ernüchterung: Gabriella mailt mir, dass der Vormieter des Zimmers irgendwelche Probleme mit seiner neuen Wohnung hat und mind. noch 1 Monat bleibt. Hm, ist natürlich deprimierend. Leider sogar deprimierender als wenn man sofort ne Absage bekommen hätte - da ich die Wohnung ja eigentlich schon sicher hatte. Oder auch nicht.

Na gut, liegen meine Hoffnungen auf das Australierinnen-Zimmer. Die schickt mir mittags ne SMS, dass sie mir erst abends bescheid sagen kann.

Langsam wird mir das ganze hier ein bißchen zu blöd. Also rufe ich den Typen an wg. der Betonsilo-Wohnung in Fulham. Das Zimmer ist aber auch schon weg. Er bietet mir ein anderes an, das aber 130 kostet. Ist mir aber ein bißchen zu viel.

Während des restlichen Abends krieg ich leider keine Nachricht von der Australierin. Okay, die sind hier wohl alle etwas verpeilter.

Zurück im Hostel: Raus aus dem alten Zimmer - rein ins neue. Klasse: Ist ja komplett leer. Später kommen aber noch 2 Leute dazu - aus Deutschland. Die machen hier Urlaub für 3 oder 4 Tage. Sind aber supernett. Und schnarchen nicht, wie ich in der Nacht feststellen sollte.

Ein paar Eindrücke:




Am nächsten morgen geb ich Annabel, der Frau die mir die Wohnung in Crofton Park bei ihr im Haus gezeigt hatte, bescheid, dass ich das Zimmer haben will.

Sie sagt OK, wir telefonieren aber später nochmal, da sie noch auf der Arbeit ist. Also Fortsetzung folgt. Dafür hab ich aber jetzt Zeit ein paar Bilder einzufügen. Das Foto mit der Freistoß-Aktion an den Deutschen Papp-Aufstellern ist jetzt auch drin.

Samstag, 25. August 2007

se best so far

Heute bin ich zum erstenmal früh aufgestanden (so um 8 Uhr) und dann wieder ab noch Putney/Wandsworth. Dort ist eine Italienerin, die ein Zimmer hat.
Kommt man mit dem Bus relativ gut hin und die Gegend ist der Knaller. Das Haus ist zwar auch so eine Art Beton-Silo, aber nur 3-stöckig, also nicht Ghetto-mäßig.
Das Mädel ist supernett und zeigt mir die Wohnung. Richtig schön - die beste bisher: Anständiges Zimmer, ordentliches Bad, separate Toilette und ne schicke Küche. Ich spiele den Halb-Italiener-Joker und hoffe dass ich positiv bescheid bekomme. Vor allem da die Miete jetzt doch nur 90 und nicht 95 £ kostet. Sind aber noch ein paar andere Mitbewerber - auch ein paar weibliche. Und Frauen wollen ja Wohnungstechnisch oftmals unter sich sein. Mal schauen.
Anschließend gehts noch weiter nach Süden, etwas hinter Wimbledon. Dort gibts auch ein Zimmer. Ist aber schon ne Ecke abgefuckter. Dafür ist das Zimmer riesengroß - kostet aber auch 95 £. Und die Mitbewohner sollen laut dem indischen Vermieter ziemliche Eigenbrötler sein. "If you want something to socialize, this is not the place."
Hmm, eher nicht.
Ich geh zurück und komme am Sainsburys vorbei und kaufe noch ein paar Cookies und was zum Trinken. Dann fällt mir ein, dass ich noch garnicht gefrühstückt habe und suche was Imbissmäßiges zum Essen. Sieht sowieso alles sehr amerikanisch aus hier - alles besteht aus Malls und anderen spezialisierten riesigen Einkaufszentren. Und siehe da, ein Burger King auch. Beeinflusst durch die Umgebung bestelle ich mir ein Whopper-Meal - Supersize. Mein erstes.
Nach der Hälfte der Pommes bin ich bereits satt und kann keine Cola mehr sehen. Naja, den Burger sollte ich ja zumindest mal probieren. Okay, irgendwann hab ich selbstverständlich alles verdrückt, nehme die Cola mit nach draußen, werfe sie aber irgendwann noch halb voll in den Mülleimer. Danach ist mir natürlich schlecht. Hab aber noch die ganze Heimfahrt in der Tube zum Wiedergenesen.
Hier laufen ziemlich viele Leute in Arsenal-Trikots rum - wahrscheinlich spielen die heut.
Apropos Fussball: Gestern hab ich das Chelsea Stadion (natürlich nur von außen) gesehen. Sieht richtig edel aus.

Freitag, 24. August 2007

Komische Wohnungen

Um mal die Vergangenheit ein wenig aufzuwühlen:
Donnerstag war der letzte Tag an dem die Franzosen da waren. Wollten ja quasi hier Schwarz arbeiten um sich hier ca. 1-2 Monate zu finanzieren, um besser Englisch lernen zu können, damit sie auf eine spezielle Militärschule in Florida kommen (wo halt nur Leute hinkommen die perfekt Englisch sprechen können, und wir wissen ja, dass die Franzosen es ja nicht so sehr mit der englischen Sprache haben.)
Bin dann also mit denen Frühstücken gegangen. Hatte auch totalen Durst, da ich den halben gestrigen Abend nichts getrunken hab, und der örtliche Tesco-Supermarkt macht meiner Meinung nach für diese Lokalität (Piccadilly Circus) viel zu früh zu. Und Leitungswasser trinken ist hier ja nicht. Wird ja mit ca. 123% Chlor angereichert.
Naja, anschließend so ein Panini gefuttert. Ben, einer der Franzosen hat sich nichts bestellt. Er meinte, er geht nachher lieber zum Burger King und isst dort einen Whopper. Ich hab zwar vergessen, aus welchem Kaff er kommt, aber er war vorher noch nie beim Burger King, deshalb isst er seit er hier ist, jeden Tag einen Whopper. Ganz schön eklig.

Anschließend bin ich in einen Pub gegangen um mal wieder ins Internet zu kommen. Langsam habe ich den Eindruck, dass das hier meine Hauptbeschäftigung ist - einfach nur irgendwie kostenlos ins Internet. Naja, Kostenlos ist das ja im Endeffekt nie - schnell ne kleine Cola bestellt und los gehts.
Die anderen trinken übrigens alle ihr Bier oder Guinness. Ist so um 13.00 Uhr an einem Donnerstag hier etwas üblicher als zuhause.

Suche hier weiter nach Wohnungen, finde heute aber nichts Interessantes.

Abends war ich dann mit den Franzosen weg. Haben nen ordentlichen Zug drauf und bevorzugen Guinnes. Anfangs hab ich mitgemacht, bin dann aber lieber auf die lokale obergärige Plörre namens Carling umgestiegen. Eigentlich garnicht so schlecht. Dann noch schnell zu einem der unzähligen All-you-can-Eat Chinesen in China-Town (irgendwo in Soho) gegangen. Anschließend wollten die beiden unbedingt zum Ben&Jerrys. Spätestens da hab ich angefangen, mich über die Esskultur der Franzosen zu wundern. Nichts gegen chinesisches Essen oder Ben&Jerrys - find ich alles total geil - aber vorher Saufen gehen und dann beides jeweils Mähdrescherartig zu verschlingen und dann weiter zu saufen? Was für Crétins!
Dann saßen wir wieder draußen. Irgendwann kommt ein Mann vorbei, hält seine Hand auf, in der 4 1£-Münzen sind und will einem der Franzosen ne Zigarette abkaufen. Er hat aber leider keine mehr. Der Mann geht hektisch in den Pub, kommt aber wieder rausgerannt. Er soll noch ungefähr 2- oder 3-mal vorbeikommen, immernoch auf der Suche nach eine Zigarette, während wir uns darüber unterhalten, dass wir seit unserer Ankunft durch die ganzen Wolken noch gar nicht den Himmel gesehen haben - geschweige denn Sterne. Der sog. Himmel, also die Wolken, werden nachts sowieso in eine Art orange-rotes-Licht gefärbt.
Mal sehen wie sich das auf längere Zeit auf mein Gemüt auswirkt. ;-)
Am nächsten Tag reisen die Franzosen ab, zwei neue kommen dazu und noch einer der komplett ohne Gepäck da ist. Hab den aber noch nicht gesehen.
Dann gehe ich eine Wohnung in Putney besichtigen. Das Zimmer ist so winzig, dass das Bett auf ca. 1,50 m Höhe gebracht wurde, damit der Raum darunter genutzt werden kann. Sind aber wenigstens nette Mitbewohner. Naja, ich hab mal gefragt, was die Mindest-Mietzeit ist - er sagt es gibt keine. Also setze ich mich auf die Liste, so als Notstopfen Nr.2.
Komme wieder zurück und dann zur Abwechslung wieder ins Internet Cafe. Finde noch ein paar andere Wohnungen und mache Besichtigungs-Termine für Samstag.

Donnerstag, 23. August 2007

hit the bloody Krauts

Gestern (Mittwoch) lief ich wieder am Piccadilly Circus vorbei und sehe etwas, was mich zutiefst erschütterte:
Da ja das England-Deutschland-Spiel stattfand, hat sich Nike eine kleine Werbekampagne ausgedacht. Und zwar wurden vor einer Wand zwei flache Holz-Figuren aufgestellt, die Deutschland-Trikots aufgemalt hatten. Diese galt es mit einem Nike-Fussball zu vermeiden und in das etwa auf Kopfhöhe liegende Ziel der dahinterliegenden Holzwand zu schießen. Die meißten wollten allerdings nur die Gesichter der armen Figuren treffen. Naja, so sind sie eben.



In der londonpaper war dann auch, passend zum Länderspiel, ein kleiner Beitrag über Germans we like, und Germans we don't like.
Top Germans: z.B. Hans Zimmer, Kraftwerk,
Einer der Flop Germans: Hans Gruber (wer Stirb Langsam gesehen hat, wird jetzt lachen!).

Dann ruft die Frau wegen der Wohnung in Catford an. Wir machen einen Termin aus, so dass ich um 17.00 Uhr in Crofton Park sein soll (das ist eine Station vor Catford). Dort wohnt sie und sie bringt mich dann dahin.

Alles klar. Diesmal gehe ich was früher los. Ich frag den Menschen bei den Tickets, ob ich mir auch nicht gleichzeitig eine Oyster-Karte kaufen kann. Das ist so ein Kärtchen, mit dem man möglichst günstig durch die Gegend fahren kann und gibts in 2 Versionen: Als gute alte Prepaid-Karte (Pay as you go) oder als Travelcard - das bedeutet soviel wie dass man sich quasi eine Art Flatrate für eine bestimmte Strecke bzw. für bestimmte Zonen kauft, und diese auf die Oyster-Karte drauflädt.
Früher war das wohl so, dass man sich solche Travelcards für gewisse Zonen gekauft hat. London Zentrum ist Zone 1, und die weiteren Zonen verlaufen wie Ringe um die Zone 1. Demnach würde ich für meine Reise eine Travelcard für die Zonen 1, 2 und 3 benötigen. Naja, dann doch lieber eine Prepaid, äh Pay as you Go-Karte. Hört sich ja auch nicht schlecht an: "If you pay as you go, you can make as many journeys as you like in a 24 hour period on the Tube, bus, DLR, tram and participating National Rail services and you will always be charged less than the price of an equivalent Day Travelcard or One Day Bus Pass".

Er sagt mir, die könnte ich aber für diese Fahrt noch nicht benutzen, da das wohl ein paar Stündchen dauert, bis die Karte funktioniert. Ich habs auch nicht ganz verstanden - der will mich wohl eher abzocken. Naja soll er doch. Also normales Ticket gleich dazu. Interessant: Hin kostet 4 £, Hin und zurück 5,20 £. Nicht schlecht.

Als ich ankomme klingel ich die Frau heraus und wir fahren zusammen zu der Wohnung. Sie sagt mir gleich, dass in einem der Zimmer ein Pole mit Frau und Kind wohnen - ja genau - in einem Zimmer, während in den anderen zwei Mädels wohnen. Aber die Kleinfamilie soll demnächst rausgeschmissen werden, da dass ja doch ein bißchen komisch ist. Hmm.
Wir reden weiter und ich erzähle dass ich hier im IT-Bereich, bzw. am liebsten im 3D-Modeling arbeiten möchte. Sie sagt ihr Bruder ist bei Sony in der Computerspiele-Entwicklung. Ich sag dass wäre ein Traum, auch dort zu arbeiten. Sie sagt, okay ich rufe ihn gleich mal an. Mal schauen.

Als wir ankommen, zeigt sie mir direkt das Zimmer. Leider ist es wirklich eins dieser Mini-Räume, die als Abstellkammer durchgehen könnten. Ein 1-Mann-Bett passt rein, aber nicht unbedingt viel mehr. Ich sag ihr gleich dass das wohl viel zu klein wäre. Sie nickt zustimmend. War ja auch nur eine 65 £-Wohnung. Dann sagt sie aber noch dass sie selber in ihrem Haus vorhat, ein größeres Zimmer für 85 zu vermieten. Ich sag das wäre immernoch im Rahmen, da ich einfach nicht mehr als ~ 95 ausgeben möchte. Okay, fahren wir wieder zurück.

Bei ihr angekommen gehts durch die Küche in das Zimmer. Ist zwar noch ordentlich zugestellt, aber sehr groß. Großes Fenster, Tür zum Garten. Schaut richtig gut aus. Ein anderer Typ wohnt auch in dem Haus. Er sagt mir dass mein Englisch sehr gut ist, bzw besser als seins... und fügt hinzu dass er Schotte ist!

Auf jeden Fall wirken die supernett und es hat sich so angehört, als dass ich ein Exklusiv-Recht auf dieses Zimmer hätte. Ich soll mich am Sonntag nochmal melden.
Gut. Hab ich noch genug Zeit rauszufinden, was das für eine Gegend ist und wie das mit der Bahnverbindung aussieht. War zwar kein Problem dahin zu kommen, aber irgendwie stört es mich doch ein bißchen, dass man erst mit der Tube fährt und dann in den normalen Zug wechseln muss, um dahin zu kommen. Ist zwar preislich kein Problem, da alles auch über diese Oyster Karte geht, aber je nach Arbeitsstelle brauche ich ja ein Ticket für 3 Zonen. Mal sehen wie teuer sowas wird.

Dann gibt sie mir noch einen Zettel mit der Agentur, die sich um die Personalbeschaffung für Sony kümmert. Werde mich dann bald mal bei denen melden.
Dann mal wieder zurück. Schnell noch gesund bei Burger King essen und dann ins Hostel.

Zum Schluss möchte ich euch noch alle auf einen Song hinweisen: Make you Smile von der Band +44. Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht die Parallele des Bandnamens zu einer gewissen Ländervorwahl auffallen!

Dienstag, 21. August 2007

Tag 2

Super Sache heute. Ich versuche mal, meinen tollen internationalen Adapter-Stecker auszuprobieren, um mein Notebook aufzuladen und was passiert: es passt nicht.
Und zwar nicht so, dass da kein englischer Stecker dran wäre, sondern dass mein deutscher Stecker in den (in Deutschland gekaufte und für deutsche Stecker gebaute) Adapter nicht hineinpasst.

Ich habs zwar schonmal in Kanada benutzt und da hats funktioniert. Der Unterschied liegt darin, dass ich damals einen dieser flachen Stecker benutzt habe und nicht einen von diesen runden, die ganze Steckdose ausfüllenden Dinger (wieso gibts die überhaupt?). Das Problem sind nämlich diesen beiden Plastik-Pins, die nach innen gehen. Beim Adapter sind die einfach zu lang. Naja, hol ich eben mein Taschenmesser heraus und schnitze die beiden Dinger etwas kleiner. Der Stecker geht jetzt nicht ganz rein, aber das Ding gibt Strom. Ich kanns eh nicht mehr rausholen, da es trotz viel Rumzerren und Ziehen einfach drin bleibt. Egal, kauf ich mir für Deutschland halt wieder ein neues.

Ansonsten zum Thema Duschen: Ja die Duschen sind eiskalt. Echt klasse. Einfach mal kein warmes Wasser. Wenigstens sind alle anderen so verwirrt wie ich. Aber die Nacht war ganz angenehm, ausser dass der Spanier ein wenig schnarcht. Aber da ich über ihm liege, und die Betten ein bißchen wackelig sind, brauch ich nur etwas herumzuzappeln, damit er kurz sein Schnarchen unterbricht. ;-)

Morgens wurden wir dann vom ständigen An- und Ausgehen des Feueralarms geweckt. Naja auch egal. Aber genau das ist es, was mich zum Nachdenken gebracht hat: Dieses ganze Konditionieren, von wegen dass man im Falle eines Feueralarms ganz ruhig bleiben, definitiv nicht in Panik ausbrechen und langsam und gesittet nach draußen gehen soll. Bei uns hats funktioniert. Wir sind einfach liegen geblieben. Irgendwann hat dann einer der Franzosen nach draußen geguckt und meinte dann: "It's everywhere" - sollte sie ja auch, aber es ging wohl eher darum rauszufinden, ob der Alarm nur bei uns kaputt ist. Denn dass wirklich kein Feuer war, war uns wohl allen klar.

Irgendwann sind wir dann alle aufgewacht. Die beiden deutschen Jungs sind mittlerweile abgereist. Haben auch ihr komplettes Geld ausgegeben. Die beiden Franzosen sind haben ein paar Interviews für eine Stelle als Barkeeper oder Kellner. Die hätten die wohl auch bekommen, aber da die wegen dieser Marine-sache nur schwarz arbeiten wollten, haben die von den ganzen Wirten nur ein Nein bekommen. Die haben mir aber gesagt, dass ich es ja mal da probieren könnte, wenn ich noch kurzfristig einen Job suche. Aber Barkeeper? Ich weiß noch nicht.

Ich selbst hab aber noch eher weniger Lust, mich nach einem Job umzusehen, solange ich noch hier im Hostel bin. Dann lieber erstmal ne Wohnung.

Dazu bin ich dann ins Internet Cafe und hab mich mal umgeschaut und Nummern aufgeschrieben. Das Problem ist nur, dass man für den ganzen Kram nur ein geringes Zeitfenster zur Verfügung hat, da man erst frühestens so ab 6, aber besser um 7 anrufen sollte.

Bei der ersten Wohnung war es so: Ich rufe den Menschen um 18:20 an. Ich könnte die Wohnung auch heute noch besichtigen, aber nur wenn ich es bis 19:00 schaffe. Anderenfalls würde er gehen. Ich sag ihm, dass ich keine Ahnung hab, ob ich das schaffen kann oder nicht, da ich nicht weiß, wie schnell ich mit der Tube dorthin komme. Ich sag ihm dass ich bei Piccadilly Circus einsteige und dann einmal umsteigen muss, mich aber sofort auf den Weg mache. Sein Englisch war aber extremst schlecht und ich hab eh nur die Hälfte verstanden. Egal, einfach mal probieren. Piccadilly-Circus bis nach Bromley-by-Bow in 30 Minuten. Ungefähr 10 Minuten zu spät komme ich an! Ich versuche den Menschen zu erreichen, der ist aber nicht mehr da. Handy hat er auch mittlerweile abgeschaltet. Klasse. Super.

Okay, noch an der Bahnhaltestelle rufe ich für eine andere Wohnung an. Da wohnen zwei Australier und eine Neuseeländerin, bzw. Aussies und Kiwis. Klangen gleich viel netter. Der hat mir die Adresse per SMS geschickt - Wohnungsbesichtigung ist am Freitag um 19:00 Uhr.

Anschließend wieder zurück zum Hostel. Da sind zwei neue Deutsche. Vater mit Sohn. Die wollen sich das Deutschland-England-Spiel anschauen. Viel glück sag ich nur. Und dann wieder ins Internet Cafe, um ein paar Wohnungen für morgen auszusuchen. Neuer Schwerpunkt: Nur Wohnungen im Westend, bzw. Fulham, Chelsea, Putney, oder meinetwegen auch im Norden. Okay, da ist noch eine im Südöstlichen Teil (Catford), aber über den Teil hab ich jetzt nichts schlechtes lesen können. Melde mich mal per Email bei der Dame.

An dieser Stelle möchte ich kurz den großartigen Plan für geeignete Wohngegenden einbringen, die der Alex vor einiger Zeit mit einem Arbeitskollegen, der mal in London gewohnt hat, zusammengebaut hat:



Das sagt doch alles!

Im Internet Cafe passieren auch interessante Sachen. Kommt plötzlich eine Frau rein, die auf dem Weg zur Toilette an meinem Tisch vorbeikommt (an dem ich und ein anderer etwas jüngerer Typ mit ihren Laptops sitzen). Bleibt vor dem in der Nähe angebrachten Spiegel stehen und zieht sich die Haare zurecht. Danach kommt sie zu uns und fragt, ob wir ihr vielleicht eine Cola ausgeben möchten. Ich fragte leicht verwirrt: Bitte was? Sie wiederholt das ganze, worauf ich sage: Nö, tut mir leid. Der andere macht das selbe. Sie geht. Wir gucken uns nur Kopfschüttelnd an.
Sie sah eh nicht so gut aus, aber das war schon eine komische Masche - um nicht zu sagen: Mieß billig.

Wieder zurück im Hostel liegen alle schon im Bett. Ich mache dasselbe.

Angekommen

Hallo.

Um mir die ganze Sache etwas einfacher zu machen, euch alle auf dem Laufenden zu halten, was ich hier eigentlich so treibe, habe ich diesen Blog erstellt.

Nachdem ich vor der Abreise doch etwas nervöser/aufgeregter geworden bin (hat sich so über die letzten 2-3 Tage gezogen), bin ich jetzt endlich angekommen und einquartiert.
Der Flug war angenehm - keine Probleme mit dem Übergepäck (23,4 Kilo, und 2 übergewichtige Handgepäcke), die Fahrt zum Piccadilly Circus auch - geht ohne Umsteigen mit der Subway - 4 £.

Im Piccadilly-Hostel angekommen, hörte ich beim Einchecken nur zwei Leutchen sagen:"Die armen Leute tun mir jetzt schon Leid". Ich fragte warum, und dann bekam ich zu hören, dass die doch mehr bezahlt hatten als ursprünglich veranschlagt, dass die Mitbewohner total zum Kotzen wären und Fischreste in den Mülleimer geworfen hätten, der seit ca. 4 Tagen nicht geleert wurde. Und das angeblich kostenlose Frühstück würde doch 2 £ kosten.
Hm, na Klasse dachte ich mir, aber das must du jetzt wohl durchziehen.Ich checke ein und bezahle... : Exakt genausoviel wie ich's bei der Reservierung im Internet gesehen habe. Also irgendwas müssen die falsch gemacht haben.Ich komme aufs Zimmer an: 3 meiner 5 Mitbewohner sind da und ruhen sich was aus. 2 Franzosen, die aus demselben Grund hier sind wie ich: Nämlich arbeiten. Aber nur für 1 1/2 Monate. Länger dürfen sie wohl nicht, da die beiden bei der Französischen Marine sind und gar nicht so lange im Ausland offiziell arbeiten dürfen. Dann ist da noch ein Spanier aus Barcelona, der Urlaub macht. Die beiden anderen kommen aus Deutschland und sind mittlerweile wieder abgereist. Hab heut morgen aber gemerkt, dass der Mülleimer täglich geleert wird, aufgeräumt, gestaubsaugt und geputzt wird. Also doch nicht so schlecht wie vorher erzählt bekommen. Eigentlich garnicht so schlecht hier, bis auf die leicht wackeligen Betten und die Tatsache, dass aus den Duschen nur kaltes Wasser kommt. Egal, wird man, wenn man so um 12 Uhr aufsteht, mal endlich richtig wach! Und das mit dem eigentlich kostenlosen, aber dann doch 2 £ teuren Frühstück erklärt sich so: Wenn du nach 10 Uhr dahin kommst, dann ist es einfach nicht mehr Kostenlos - vorher schon.
Zitat: "Wenn man keine Ahnung hat, dann einfach mal die Fresse halten." und nicht immer alles schlecht reden. Scheiß Deutsche!

Nachdem ich ausgepackt habe, bin ich wieder los und wollte mal ein wenig herumspazieren. Erstmal hab ich versucht die Stellen zu finden, an denen ich im März im Urlaub bereits mal war. Hat funktioniert - finde daher auch (natürlich immernoch mit meiner tollen Mini-Landkarte) sehr gut wieder zurück ins Hostel.

Hab mir jetzt auch ein neues Handy besorgt. Ich will ja schnellstmöglich wieder hier raus und dazu brauch ich ein Handy, um mit den Leuten ja Wohnungsbesichtigungstermine abzusprechen. Finde sogar einen und die haben sogar das Samsung-Handy, was ich mir über das Internet ausgesucht habe. Er sagt, es kostet 40 £, ich sag ich habs für ca. 35 gesehen, hör aber, dass das wohl eins dieser exklusiven Internet-Angebote war. Naja egal. Ich will bezahlen, er sagt, es kostet doch nur 35. Ja super hier. Geld geben, und Handy in der Hand. Nach den ganzen Vertrags-Hick-hack-Geschichten mit T-Mobile zuhause, ist es doch mal wieder schön unkompliziert, wenn man sich ein Prepaid-Handy besorgt (heißt hier übrigens Pay as you Talk).Angemacht - Funktioniert. Neue Nummer ist da, 1 £ Startguthaben - muss ja leider etwas erhöht werden (heißt hier TopUp) wenn ich die Leutchen anrufen will.Ja gut, dann kann ich ja wieder durch die Gegend laufen. Und hier habe ich rausgefunden, was einem sofort als große Unterschiede zwischen Deutschland und England auffallen:

1. Beim Straße-Überqueren legen die Briten eine südländische Mentalität an den Tag. Es wird garnicht darauf geachtet, was für ein Signal gegeben wird, sondern einfach nur ob ein Auto kommt oder nicht. Etwas verwirrend, wenn man immer durcheinander kommt, ob man den jetzt nach links oder rechts schauen soll (die vielen Einbahnstraßen machen einem das nicht einfacher).Teilweise bleiben die Leute aber doch vor einer roten Ampel stehen und warten darauf, dass sie grün wird, aber glaubt mir: das sind Touristen!
2. Die Engländer trinken gerne draußen. Ständig stehen sie alle draußen vor dem Pub mit ihrem Bier in der Hand. Kommt aber nicht weils innen zu voll ist, sondern wohl eher wegen dem Rauchverbot oder sowas. Aber hier gehört das einfach zum Stadtbild, dass man draußen steht, selbst wenn garnicht geraucht wird.

Zum Glück gibts hier an jedem Starbucks-ähnlichen Lädchen free Wi-Fi, so dass ich jetzt gemütlich nach Wohnungen suchen kann. Sind ein paar interessante Sachen dabei. Mal sehen. Bis später.