Mittwoch, 5. Dezember 2007
Sonntag, 2. Dezember 2007
Losglück - Lospech?
So. Heute mal keine erfundene Geschichten über die Arbeit.
Stattdessen muss mal etwas über die EM gesagt werden:
Was für ein bescheuertes System. Kommen bei der EM in der einen Gruppe Deutschland, Österreich, Polen und Kroatien rein. Eine andere Gruppe dagegen füllt sich mit Namen wie Italien, Frankreich, Niederlande und ... Rumänien. Hauptsache die Gruppen sind ausgeglichen. ;-)
Naja, dafür wirds halt umso spannender, mitzuverfolgen, wie Italien 1. und Niederlande 2. wird (nein, ich verstecke mich nicht hinter meinem Zwangsoptimismus!).
Das ganze führt natürlich zu der neuerlichen Diskussion um EM Tickets! Die Dinger sollen angeblich ab Januar wieder im Internet erhältlich ein. Egal wer hinfährt - ich komm mit!
Was sonst soweit passiert ist:
Alex ist jetzt ein reicher Mann, da er an einem Tag 2 Gehälter bekommen hat - das eine von den zwei Wochen Arbeit bei der vorherigen Firma und das andere ist halt das 1. Gehalt bei seiner jetzigen Firma.
Deshalb sind wir endlich mal Sushi essen gegangen. War auch nicht billig. Aber um den Alex zu zitieren: "Ach weißt du. Wer im Hostel für £65 die Woche lebt, der kann auch mal £44 für Sushi ausgeben!"
Des weiteren hat der Thomas seinen Job bei Pret-a-Manger wieder aufgegeben. War halt doch zu stressig und doch zu stumpf. Demnächst geht er dann wieder auf Jobsuche - diesmal aber für etwas Anspruchsvolleres. Daraufhin haben wir uns ein klein wenig darüber unterhalten, wie man hier am besten zu einem guten Job bzw. zu viel Geld kommt. Ein Haufen unterschiedlicher Thesen wurde jedoch am Ende von einer alten Weisheit übertroffen, die Thomas von seinem Opa bekommen hat:
"Weißt du. Bei uns gabs mal diesen Schrotthändler. Der Typ war unglaublich reich. Als er mal gefragt wurde - wie er das geschafft hat, sagte er: 'Ganz einfach. Ich kaufe die Schrottteile für 1 Euro an und verkaufe sie wieder für 3 Euro. Von den 2 Prozent lebe ich!' - Siehst du. Man muss nicht schlau sein, um reich zu werden!"
Eingestellt von markus um 13:56 2 Kommentare
Donnerstag, 22. November 2007
"Fuck off, Lampard"
Die Worte eines niedergeschlagenen England-Fans in einem Pub nahe dem Piccadilly Circus.
Die restlichen Engländer haben es aber offenbar alle ziemlich gelassen gesehen. Ich hatte schon schlimmste Befürchtungen vor Randalen auf dem nach-Hause-Weg in der Tube, aber irgendwie waren alle ziemlich unbeeindruckt. Hab auch niemanden mit England-Trikots gesehen. Nur ein Mann hatte im Bus eines 3-Lions-Kappe auf.
Dabei war die Ausgangslage doch so perfekt. Das am vorigen Wochenende erreichte 2:1 der Israelis gegen Russland war ja wohl eine überraschende Steilvorlage. Meiner Meinung nach war das Führungstor für Israel eigentlich Abseits, konnte man aber nicht genauer überprüfen, weil sie dieses Tor nicht wiederholt haben. Vielleicht ja aus gutem Grund.
Naja, danach hatten sie doch wieder alles in ihrer Hand. Eigentlich schon jämmerlich, wenn man sich auf Schützenhilfe von Israel verlassen muss. Genau deshalb hieß es hier schon in der Presse, dass es eigentlich besser wär, wenn England sich nicht qualifizieren würde. Das wär dann endlich mal ein Grund für ein paar radikalere Veränderungen, anstatt dass man sich wieder irgendwie durchmogelt.
Aber genau damit hab ich ernsthaft gerechnet. Denn das ganze hat mich doch sehr an die deutschen Länderspiele zu Erich Ribbeck-Zeiten erinnert. Das Anschauen eines solchen Länderspiels war der reinste Horror, aber irgendwie hat sich die Mannschaft ja immer qualifiziert und hats dann auch, mit einer Ausnahme, immer bis in die KO-Phase geschafft.
Deshalb haben wir (Alex und ich) uns schon am Tag vorher auf das Spiel gefreut, weil es mit Sicherheit spannend werden würde. Diesmal haben wir uns das Spiel auch nicht im Sportscafe angeschaut, einer nach amerikanischem Vorbild aufgebauten großen, zweistöckigen Sportsbar. Wir sind stattdessen in einen Pub in einer Seitengasse unweit vom Piccadilly Circus reingegangen, obwohl draußen stand: "Eintritt nur mit Ticket".
Aber man soll ja nicht immer glauben, was da so steht. Also rein. Hat dann auch keiner kontrolliert. Es war auch garnicht so voll, also perfekt.
Gerade angekommen, gehts auch schon los mit dem 1:0 für Kroatien. England hatte bis dahin eigentlich ganz gut und engagiert gespielt. Die waren aber auch wegen offensiver Spielweise sehr anfällig für Konter. Und ein neuer Torwart, der sich blendend einreiht in die Gruppe der unglaublich schlechten Torwarte wie z.B. "Calamity James", macht das übrige. Naja, was soll man erwarten. Der arme Junge da im Tor machte da gerade mal sein 2. Länderspiel.
Trotzdem hat aber England weiterhin Druck gemacht und gute Chancen gehabt. Das nächste Tor machten dann trotzdem die Kroaten. Das Tor sah zwar auch nach Abseits aus, aber die Wiederholung hat gezeigt, dass es perfekt abgepaßt war. Danach hat nurnoch Kroatien das Spiel gemacht.
Die zweite Halbzeit wurde dann besser, nachdem Beckham reinkam. England machte jetzt immer mehr Druck und kam zu immer gefährlicheren Aktionen in der gegnerischen Hälfte (ich glaub ich hab das Zeug zum Sportreporter!).
Dann für eine lächerliche Trikot-Zupf-Aktion gabs dann einen Elfmeter geschenkt. Lampard hat den souverän verwandelt und England machte daraufhin weiter Druck. Ein wunderschöner Pass von Beckham auf Crouch, der den Ball mit der Brust annimmt und dann ins Tor zimmert, sorgt für den Ausgleich. Diesmal gabs dann auch etwas mehr Applaus der Fans, verglichen mit dem ersten Anschlusstreffer.
Dann ist das Spiel aber immer schlechter geworden, aber interessanterweise auch immer spannender. Tatsächlich hatten Alex und ich das Gefühl, dass wir nervöser waren als die ganzen Engländer im Pub. Schließlich kam dann aus heiterem Himmel das 3:2 für Kroaten. Dann haben die englischen Spieler nurnoch extremst hektisch versucht, zu Torchancen zu kommen und sind ins schlimmste und unorganisierteste Kick-and-Rush zurückgefallen und ein 4:2 war während der ganzen restlichen Minuten wahrscheinlicher als ein Ausgleichstreffer.
Das Komische dabei ist, dass man das Ganze schon gar nicht mehr Lustig finden kann. Klar hab ich mich vorher heimlich immer kaputtgelacht, wenn ich gedacht hab: "Stell dir vor, wenns die Engländer verhauen!". Aber es ist halt einfach traurig, da ein Land wie England bei einer EM immer dabei sein sollte. Vor allem wäre die Stimmung hier im nächsten Sommer bestimmt der Knaller. Aber wer so scheiße spielt, der hats dann auch nicht verdient. Was will man vor allem gegen Manschafften wie Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, usw. erwarten, wenn mans noch nichtmal gegen Israel, Russland und Kroatien hinkriegt?
Aber dafür haben die jetzt Zeit für einen Neuaufbau. Und das beste was denen jetzt passieren könnte: Jürgen Klinsmann als Trainer zu bekommen. :-)
Naja, zum Nachlesen was die englische Presse so schreibt, hab ich hier mal die ersten paar Seiten meines Lieblings-Revolverblättchens abfotografiert. Viel Spaß!
Eingestellt von markus um 22:15 2 Kommentare
Labels: Sport
Samstag, 17. November 2007
nichts besonderes
Gestern hab ich im Telly "the 50 best One-Hit-Wonders" gesehen. Hätt ich mir denken können, dass der Quatsch in Deutschland ja auch nur von den Amis geklaut wurde.
Aber die Briten sind ja noch fauler. Die drehen die Dinger ja noch nichtmal nach, sondern kaufen die Sendungen einfach von den Amis.
Und jetzt kommt der Knaller: Präsentiert wurde die Show von... William Shatner! Captain Kirk persönlich. Seine besondere Qualifikation für das Präsentieren musikalischen Inhaltes ist mir zwar während der ganzen Sendung verborgen geblieben, aber was will man auch erwarten, wenn Los del Rio mit Macarena auf Platz 1 landet?
Heut werden wir mal den Versuch starten, irgendwo das Deutschland-Spiel schauen zu können. Ist aber recht unwahrscheinlich, dass das gezeigt wird.
Viel wichtiger ist jedoch das Italien-Spiel. Die sind gegen Schottland dran und sollten besser gewinnen, oder zumindest ein Unentschieden rausholen.
Eingestellt von markus um 15:19 5 Kommentare
Labels: Usualitäten
Montag, 12. November 2007
Terror? Nein Danke!
Schon interessant, wie ein Feuer in London als Schlagzeile ausgeschlachtet und minütlich die Frage gestellt wird, ob es sich um einen Terroranschlag handelt.
Naja, ich machs ja auch, sonst würd ich ja nicht drüber schreiben.
Angefangen hat es mit dem Kommentar meines italienischen Kollegen: "What the Fuck is this?" und deutet auf die vom Büro gut sichtbare Rauchwolke. Hmm, muss wohl ein Feuer sein. Hat sich auch keiner weiter drum gekümmert.
Nachdem ich mir dann mein Mittagessen besorgt hab, dachte ich mir, es wär doch ganz toll, während der Pause den n-tv Livestream zu schauen. Was seh ich da? Livebilder vom Feuer. "Terroranschlag?" lautet die große Frage da drin. Ging eine ganze Stunde so. Spiegel.de bringt diese Eilmeldung auch ganz nach oben.
Jetzt, nachdem sich geklärt hat, dass das Feuer wirklich völlig abseits von allem was interessant sein könnte, stattfand, ist die Nachricht auch schnell wieder verschwunden. Umso wichtiger, dass ich sie für euch nochmal aufwärme.
Also: Gebrannt hats in einem alten Busdepot. Warum, weiß noch keiner.
Hier ein paar Bilder. Ich muß schon zugeben, dass es spektakulär aussah.
Eingestellt von markus um 21:21 4 Kommentare
Labels: Weirditäten
Samstag, 10. November 2007
Alex und Thomas haben nen Job
Hier in London konventionell zu leben, zerrt manchmal schon sehr stark an den Geldreserven. Dies bringt dann den ein oder anderen dazu, seinen Finanzplan neu zu überdenken. So auch den Thomas, der sich gedacht hat, seine Finanzen durch einen Nebenjob anzuheben.
Im Wohnheim kommt man eh nicht dazu, irgendwas für die Uni zu machen, weil ja dauernd immer irgendwer irgendwas machen will. So hat der Thomas ehrlicherweise festgestellt: "Wenn ich ja eh nicht lerne, kann ich auch arbeiten gehen!"
Also ist er ein wenig herumgelaufen und hat nach offenen Stellen gefragt (im Kino ist es leider gescheitert, weil die direkt eine Sozialversicherungsnummer haben wollten). Funktioniert hats aber bei einem der Pret-a-Manger, was so ein Mix zwischen nem Starbucks und nem Sandwich-Restaurant ist. Dort will er dann etwa 2mal die Woche arbeiten.
Der Alex hat jetzt wohl endlich auch mal was gefunden, wo er auch bleiben will. Manchmal bin ich selbst kurz davor, den Überblick bei ihm zu verlieren. Also momentan (seit letzten Montag) ist er bei einer Personalrekrutierungsfirma für SAP. Das macht er aber nur bis nächsten Montag und ab Dienstag fängt er dann einen neuen Job an. West-London, Zone 3. Die Firma heißt MarketOne. Dort darf er sich Sales & Marketing Analyst nennen. Scheint sich auch alles extremst gut anzuhören. Wenn er da nicht endlich mal bleibt, dann hau ich ihn.
Von mir gibts eigentlich nichts neues, außer dass ich zuletzt beim Interview für die Sozialversicherungsnummer war und diese wohl innerhalb der nächsten 4-6 Wochen erhalten werde.
Deshalb gibts hier ein paar Auszüge von dem Mist, der hier im Büro rumgeschickt wird:
Und für alle Asteroids-Fans:
Eingestellt von markus um 16:33 2 Kommentare
Labels: Job
Dienstag, 6. November 2007
Randnotizen
Hier ein paar kurze Sachen, die ich loswerden wollte, bevor ich sie wieder vergesse.
Ja wo ich doch ein Editor sein tu, der voll so auf Linguistik und Formulierung achten muss und so, kann ich ja kurz mal von meinem ersten Arbeitstag berichten.
Ich habe jetzt nen neuen Arbeitsplatz. Dort ist es aber leider etwas unkommunikativer als beim letzten. Da sah das nämlich so aus, dass wir (in Maximalbesetzung) mit 7 Leuten an 6 Schreibtischen saßen, die alle zusammengerückt waren. Deshalb wurde eigentlich ununterbrochen immer irgendwo gequatscht. Jetzt hab ich nen Franzosen direkt gegenüber, der etwas ruhiger ist, und einen Italiener schräg gegenüber. Aber direkt neben mir ist noch ein Platz frei. So wie ich das verstanden hab, müsste da demnächst ein Spanier hinkommen, aber mal sehen. Alles in allem aber was ruhiger.
Auf jeden Fall hab ich direkt nach meiner Ankunft heut morgen einen neuen Account bekommen. Die normalen Tester haben nur einen Standard-Account, der für alle gleich ist und bei dem man keine eigene Email-Adresse hat. Jetzt bin ich also auch im sog. Internet existent.
Gleichzeitig hab ich auch ne eigene Nintento DS bekommen, da ich demnächst über einen neuen Final-Fantasy-Teil was schreiben soll. Das Ding kann ich auch mit nach Hause nehmen. Aber wer will das schon bei einem Spiel, mit dem man die ganze Zeit auf der Arbeit zu tun hat. Ich spiel das Ding ja schließlich nicht, wenn ich nicht dafür bezahlt werde.
Mein erster Auftrag hat dann aber direkt mal reingehauen! Und zwar kommen demnächst Final Fantasy I und II für die PSP raus, quasi als getunte Neuauflage. Und ratet mal wer die Handbücher dafür aus dem Englischen übersetzen darf: Diplom-Linguistiker Markus!
Schon komisch in was für Jobs man reinrutscht, wenn man nicht aufpasst. Aber was macht man nicht für mehr Geld. :-)
Achja, hätt ich's ja fast doch noch vergessen. Auf dem Hyde Park gibt es zum Anlaß der diesjährigen Weihnachtsfeier einen kleinen Markt. Warum ich das so bescheuert formuliere, und nicht einfach Weihnachtsmarkt schreibe? Weil die Tommies sowas nicht haben. Wir aber. Und deshalb werben die auf ihren Plakaten mit "German Christmas Market". Wenigstens ist mal was anderes bis ins Ausland gedrungen, das nicht mit dem 2. Weltkrieg oder dem Oktoberfest zu tun hat.
Eingestellt von markus um 23:39 2 Kommentare
Labels: Job
Sonntag, 4. November 2007
Was so geschah
Die letzte Woche war doch recht interessant. Bis Mittwoch war zwar nicht so viel los, aber dafür später in der Woche umso mehr.
Am Donnerstag kamen Christian und Maryam hier an und haben sich die Stadt ein wenig angeschaut. An dem Tag haben wir uns aber noch nicht getroffen, da ich nem Arbeitskollegen versprochen hatte, zu seinem Konzert zu kommen. Und die beiden waren eh schon seit 3 Uhr morgens wach und natürlich ein wenig müde.
OK, ich dann mit dem Alex dahin. Der Laden heißt "The Pleasure Unit". Gespielt wird Punk. Sollte man auch mind. 1mal gesehen haben wenn man in London - der Stadt von The Clash und den Sex Pistols - ist.
Der Gig war ganz lustig aber auch genauso trashig, da der Laden nicht wirklich voll war. Aber vorne haben trotzdem ca. 4 Leute herumgepogt. Vom Text her hab ich eh kaum was verstanden, außer dass der Frontmann allen empfohlen hat, sich das Bier nebenan im Supermarkt zu kaufen und nicht hier im Laden, da es viel zu teuer ist.
Diese polarisierende Aussage kam zum einen, da der Band in dem Pub kein Freibier gegeben wurde, was wohl bei anderen Gigs normal ist, und zum anderen weil diese daraufhin angemotzt wurden, weil sie sich tatsächlich im Laden gegenüber ihr Bier gekauft und vor dem Pub getrunken haben.
Nach 6 von 10 Songs hat der Veranstalter gesagt, dass die jetzt aufhören müssen, da die Zeit für die vorbei ist. Die hätten eigentlich mit dem Konzert um 20.40 Uhr anfangen sollen, aber 2 von 5 Bands hatten abgesagt, weshalb sowieso ein größeres Zeitfenster vorhanden war. Angefangen wurde dann tatsächlich um 21.00 Uhr. Ca. 15 Minuten später sollten die dann halt aufhören, was die von der Band nicht so ganz wollten. Dann gabs ne kurze Diskussion, dann wurde noch ein Song gespielt und dann waren sie weg.
Alles ein bisschen verpeilt, aber: Ist ja nunmal Punk.
Einen kleinen Eindruck von der Musik könnt ihr euch hier verschaffen.
Am Freitag haben wir (Alex, Thomas und ich) es dann geschafft uns alle mit Christian und Maryam am Piccadilly Circus zu treffen. Dort haben wir dann erstmal was aus dem lokalen Tesco zum Essen und Trinken besorgt. Nachdem wir ewig lang gequatscht haben, sind wir rüber zur Old Street um seinerseits Besucher vom Thomas zu treffen. Dort angekommen wurden wir dann abgeholt und auf eine Privatparty mitgenommen. Die war dann in Bethnal Green, also weiter östlich. Wiederum dort ist man nach überraschend kurzer "verpeilt herumstehen, da man keinen dort kennt"-Phase mit einem Engländer ins Gespräch gekommen und hat mal wieder über Deutsche und Engländer gesprochen. Aber jetzt nicht was ihr denkt. Denn der Typ war der totale Deutschland-Fan. Er hat uns mehrfach gesagt, dass er von der deutschen Spielweise (Disziplin, Teamwork, Fitness usw) total beeindruckt ist und bei Länderspielen immer hofft dass Deutschland gewinnt. Außerdem kannte er jeden deutschen Spieler und wann wer gegen wen irgendwelche Elfmeter geschossen hat. Und er sagt, die deutsche Nationalhymne sei die schönste überhaupt. Die haben wir dann natürlich mit ihm gesungen/gesummt. Alex hat ein Video davon, das ich hoffentlich bald hochgeladen bekomme.
Leider hat man von dort einen ziemlich langen (weil nur mit Nachtbussen) Heimweg, so dass ich wieder um 5 Uhr zuhause war.
Aber kein Problem, um 10 Uhr wieder raus und in die Stadt, denn es geht in die National Gallery. Ich wollte Christian und Maryam ja noch ein Kulturprogramm liefern bevor sie wieder zurück fliegen. Okay, mir auch - bis auf die Potrait Gallery hab ich mir hier eigentlich noch garnichts angeschaut.
Die National Gallery ist direkt am Trafalgar Square. Dort fand irgendeine NHS-Propaganda statt (National Health Service) mit riesigen 'I Love NHS' Bannern. Stellt euch mal vor, wie absurd sowas in Deutschland wäre (I Love AOK). Naja. Es geht ja noch schlimmer. Denn es waren Tokio Hotel Fans vor Ort! BRITISCHE Tokio Hotel Fans! Ich wußte schon, dass die bis nach Frankreich durchgedrungen sind, aber nicht, dass die auch hier in England populär sind.
Offenbar hatten die hier einen Auftritt, konnte darüber aber noch keine bestätigenden Online-Artikel finden.
Erstmal in die National Gallery. Die ist wirklich sehr sehr groß, hat unzählige Werke aus allen Epochen, die man sich unmöglich an einem Tag durchschauen kann. Hatten wir auch sowieso nicht vor. Deshalb haben wir uns nach anfänglich allgemeinerem Interesse an allen Werken später etwas mehr auf die Highlights konzentriert. Dort sind natürlich ein paar echte Knaller dabei, die sogar mir bekannt waren, wie z.B. Rembrandt's Self-Portrait oder van Gogh's Sonnenblumen. Ich geh auf jeden Fall nochmal hin, denn das beste daran ist, dass es kostenlos ist.
Einen Überlick über die Werke in der National Gallery bekommt ihr hier.
Später dann noch typisch englisch gegessen: Pizza und Pasta. Dann noch die Einkaufspassagen zwischen Covent Garden und Oxford Circus entlang gegangen und dann noch in einen Pub. Tja, auch Samstags nachmittags um 4 Uhr ist es schwer dort einen Sitzplatz zu finden. Hat auch erst im 4. Versuch geklappt. Dort noch gemütlich was getrunken (Weizenbier :-) ) bevor Christian und Maryam dann langsam mal die Tube in Richtung Liverpool Street nehmen mussten. Von dort gehts dann nach Stansted und dann wieder nach Deutschland.
Hat mich auf jeden Fall richtig gefreut, dass ihr da wart. Kommt bald wieder - bzw. jetzt bin ich ja dran. Also bis Weihnachten!
Später gings dann wieder nach Wood Green in den Norden. Dort fand die Guy Fawkes Night statt (eigentlich am 5. November, aber aus mir nicht erkenntlichen Gründen halt schon gestern). Damit wird der vereitelte Anschlag auf das englische Parlament mit einem großen Feuerwerk gefeiert. Der Film 'V wie Vendetta' wurde ja bekanntlich von diesem Herren inspiriert. Das Feuerwerk war sehr schön und konnte mit ein paar Feuerwerk-Specials aufwarten, die man sogar noch nicht von Rhein in Flammen oder den Kölner Lichtern kannte.
Dann gab es noch einen winzig kleinen Jahrmarkt, der aber hoffnungslos überfüllt war. Wir sind dann zwar doch einmal da durchgegangen, darauf aber auch schnell zurück. Wieder in Thomas' Wohnheim wurde dann wieder den ganzen Abend musiziert. Diesmal haben wir die Rhythmus-Gitarre (Alex) mit einer Lead-Gitarre (gespielt von Ramazan, einem der anderen Studenten) und Bongo (ich) unterstützt. Ok, die Bongo war eigentlich ein Mülleimer, aber das hat ja beim letzten mal schon nicht gestört. Sind aber interessante Sachen bei rausgekommen.
Zum Abschluss muss ich aber noch kurz von meiner Arbeit erzählen und dass ich ja eigentlich fast der Geilste bin. Und zwar wurde ich letzten Donnerstag zum Editor befördert und soll mich um einige Übersetzungen für ein neues Final-Fantasy-Spiel kümmern. Ich wechsel damit das Team, krieg einen neuen Computer ohne Webseiten-Sperre und mehr Gehalt. Ist auf jeden Fall mein persönlicher Rekord, nach 1 1/2 Monaten schon befördert zu werden. Haha.
Mal sehen wie das so wird. Anfangen kann ich damit morgen noch nicht, da ich endlich mein Interview für die Sozialversicherungsnummer habe. Los gehts also am Dienstag. Infos folgen dann.
Hier ein paar Fotos:
Eingestellt von markus um 14:17 6 Kommentare
Labels: Job, Nightlife, Usualitäten
Dienstag, 30. Oktober 2007
Montag, 29. Oktober 2007
Music for everybody!
Dies ist ein kleiner Auszug aus unserem gestrigen "Gig" im Studentenwohnheim in Wood Green, London, UK. Gespielt wurden 6 Songs, darunter 3 Cover: Jamie von Weezer, Don't give up on us Baby von David Soul und (wie konnte es anders sein) Hit me Baby one more Time von der legendären Britney Spears. Enjoy!
Eingestellt von markus um 01:54 2 Kommentare
Labels: Music
Dienstag, 23. Oktober 2007
...take anything you want
Vielleicht hat das bei euch schon die Runde gemacht aber ich gehe einfach mal davon aus, dass das nur einem elitären Kreis bekannt ist - und zwar solchen, die viel mit Japanern zu tun haben, wie z.B. in meiner Firma.
Ich habe dieses Video heute zum ersten mal gesehen und es verfolgt mich seitdem jede Minute. Aber es ist einfach großartig.
Checkt es aus hier
Eingestellt von markus um 22:39 2 Kommentare
Labels: Weirditäten
Sonntag, 21. Oktober 2007
es wird kalt...
Gestern abend hab ich erstmals meine dicke Winterjacke angezogen. Dies war auch dringend notwendig denn es war Kalt.
Zwar wurde auf meiner individualisierten Google-Startseite die Temperatur für London mit 12° angegeben, aber das gilt leider nur für 12 Uhr mittags. Für abends haben die keine weiteren Messungen, weshalb das immer auf 12° bleibt. Das ist doch mal bescheuert, oder? Naja egal.
Intelle, Intill, Intili, ... Schlau wie ich bin checke ich aber den Temperaturverlauf der letzten Nacht auf wetter.com und siehe da: Es waren erschreckende 5 Grad. Kein Wunder dass mir mit Poloshirt und Adidas-Jäckchen kalt war. Das soll mir nicht nochmal passieren und ich packe die Winterjacke oben drauf.
Ist schon angenehmer. Hier ein Beweisfoto:
Gleich gehts wieder in die Stadt. Wollen versuchen ob wir noch irgendwo einen Platz ergattern können um etwas vom Saison-Finale der Formel 1 mitzukriegen.
PS: Letzte Nacht haben die Saffas England im Rugby-Finale besiegt haben. Haha. Okay, interessiert in Deutschland keine Sau aber hier gehen die alle deswegen ziemlich ab. Naja, jetzt wohl nicht mehr.
Eingestellt von markus um 14:47 4 Kommentare
Labels: Usualitäten
Samstag, 20. Oktober 2007
Griechisches Essen
Das ganze ist zwar schon von letztem Sonntag, aber ich bin bisher einfach nicht dazu gekommen, es zu veröffentlichen.
Und zwar gehts um einen Griechen namens Pasquale, der auch in Thomas' Wohnheim wohnt. Der hatte schon länger mal die Idee, mit dem Thomas griechisch essen zu gehen. Um aber seltsame Situationen der Zweisamkeit in einem Restaurant zu vermeiden, kam der intelligente Thomas auf die Idee, einfach ein paar mehr Leute mitzubringen.
Bis alle fertig waren, haben wir (Alex, Thomas und ich) uns abends in Thomas' Zimmer eingefunden und einige Songs zum Besten gegeben. Dies ist kurzzeitig zu einem kleinen Wohnheimskonzert ausgeartet, da ständig irgendwelche Mädels vorbeikamen und ganz verschüchtert um die Ecke schauten.
"A Concert by Clarity is always something special!"
Irgendwann waren wir dann alle soweit und haben uns Pasquales Führung untergeordnet und sind ihm zu seinem griechischen Lieblingsrestaurant gefolgt. Dort hat uns dann offensichtlich der Besitzer empfangen und einen Platz im hinteren Bereich gegeben. Als wir in der Speisekarte entdeckt haben, dass der gute Klassiker Gyros mit Pommes ungefähr £10 gekostet hätte, obwohl Pasquale ein komplettes Abendessen für unter £10 versprochen hatte, wollten wir dann eher gehen. Kürzere Diskussionen, ob nicht vielleicht ein Freundschaftspreis gemacht werden könnte, wurden von dem Besitzer mit den Worten "This is not a Weepy Bar!" gekontert.
Also sind wir wieder gegangen! "Ick bezahl doch keene 30 Mark für Gyros und Pommes Frittes!"
Nebenbei muss erwähnt werden, dass der Typ angeblich gar kein Grieche war. Ein Gruß an dieser Stelle an den Jonny im San Marino in Oberkassel!
Pasquales wollte uns dann in das nächste griechische Restaurant führen. Unterwegs kamen wir bei einem Inder vorbei, der richtig gute Preise hatte. Obwohl die meisten von uns plötzlich Hunger auf Indisch verspürten, sind wir doch Stark geblieben und Pasquale weiter gefolgt. Und zwar in ein Restaurant, welches gerade am Schließen war.
Da ja für Außenstehende wie uns die grieschiche und die türkische Küche sowieso absolut identisch erscheinen, sind wir dann halt zum Türken gegangen.
Das Essen war ganz gut und wir sind jeder mit unter £10 weggekommen. Jeder hat noch einen Tee bekommen und beim nach Hause Weg hat jeder noch ein Eis bekommen (Alex und ich haben Orangensaft getrunken!)
In this Photo: (vlnr) Thomas, Ramazan, Eleni, Markus, [vergessen], Alex, Pasquale, Warren, Christina.
Eingestellt von markus um 11:24 2 Kommentare
Labels: Nightlife
Samstag, 13. Oktober 2007
ist ja gut
Richtig viel ist in den letzten Tagen wirklich nicht passiert. Also zumindest nichts, bei dem ich den Drang hatte, es unbedingt mitzuteilen.
Der Arbeitsalltag ist unverändert. Zocken, zocken, pupocken. (Helge Schneider Fans werden den zu schätzen wissen!)
Einen Unterschied haben wir aber doch. Ich werde wohl zum Testen demnächst auf die Xbox wechseln, denn die mussten wir zuletzt neu aufsetzen und an unseren Arbeitsplatz zum Laufen bringen, also Neuinstallationen, Updates ohne Ende usw.
Naja, freu mich schon drauf, in meinem Chefsessel (bin übrigens der einzige im german Team mit einem Ledersessel!) zurückgelehnt, mit den Füßen auf dem Tisch auf der Xbox zu zocken.
Ansonsten bin ich für die zukünftige Jobsuche hier sehr zuversichtlich, denn der Jobmarkt ist hier wirklich extremst groß. Im Bereich Localisation/Quality Assurance, also das was ich jetzt mache, nur meistens anspruchsvoller, gibt es einen großen Bedarf. Laut meiner neuesten Lieblings-Recruiting-Agency, einer die sich nur um Computerspielefirmen kümmert, hat die Firma Eidos Interesse signalisiert und will mich haben. Und könnten sogar noch bis Dezember warten, da ich gesagt hab, dass ich nicht sofort wieder bei Square abhauen will.
Am Dienstag hatte ich auch ein Interview bei einer SpecialFX/Werbeagentur. Mal abwarten - aber offenbar ist mein Portfolio doch brauchbarer als ich dachte. Jemand von einer ganz anderen Werbeagentur wollte meine Daten an einen Haufen weiterer Spielehersteller weiterleiten, was eigentlich ziemlich gut ist, denn sowas findet immer mehr Beachtung als wenn ich mich selbst dort bewerben würde.
Leider liegen diese Firmen alle über ganz UK verteilt, z.B. Birmingham, Newcastle, Oxford, Nottingham, usw.
Würde natürlich gern für so eine Firma arbeiten, aber erstmal natürlich nicht aus London weg.
Jetzt möchte ich aber auch mal die Gelegenheit nutzen, um euch auch über Alex' Situation aufzuklären:
Den ersten Job, also das mit den Liegestuhl-Vermieten hat er bereits vor einigen Tagen aufgehört. Das Gehalt war doch wirklich witzlos niedrig für viel zu lange Arbeitszeiten. Außerdem wird das Wetter langsam ja immer schlechter und dann gibts ja keine Provision mehr.
Kurz darauf hatte er aber ein Angebot von einer IT-Firma als Business Development Consultant, oder sowas. Hab von diesen BWLer Titeln keine Ahnung. Dieser Job würde gut bezahlt werden, aber Alex' Vermutungen, dass der Job extremst langweilig sein könnte, haben sich bereits am ersten Tag bestätigt. Außerdem nervt es natürlich, dass der Arbeitsplatz nicht in London, sondern 1 1/2 Stunden Zugfahrt außerhalb liegt, nämlich in nem Kaff namens Guildford. Und da die Züge hier nicht so schön vom Staat unterstützt werden wie in Deutschland, bezahlt man dann schonmal Unmengen Geld für die Zugfahrt. Und wer will schon nach Guildford ziehen?
Also wird es Zeit für Job Nr 3. Hierbei handelt es sich um ein Outsourcing-Unternehmen für Cisco Systems. Den hat er sehr kurzfristig bekommen, soll aber auch nur kurzfristig halten, da auch hier relativ anspruchslos, da das nur eine Art besseres Call-Center ist, also die ganze Zeit Firmenkunden anrufen und so'n Quatsch.
Währenddessen kümmert sich Alex um Job Nr. 4, welches dann wirklich mal was Anständiges sein könnte. Das wäre auch ein Sales-Job bei der bekannten Kryptografie-Firma PGP Corp. Lustig ist aber der Aufwand, den man durchstehen muss, um dort endlich mal reinzukommen. Mit den Vorgesprächen bei der Recruiting Agency und den ganzen Leuten im Hause von PGP in England und auch in Deutschland kommt Alex bisher auf 6 Interviews. Eins steht noch an, aber danach müsste das eigentlich in der Tasche sein. Drücken wir ihm die Daumen.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man nach 7 Interviews eigentlich mindestens eine Vice President-Stelle verdient hat. Alles andere wäre etwas zu dick aufgetragen.
Letztes Wochenende haben wir meinen schottischen Mitbewohner verabschiedet, da er Anfang dieser Woche nach Southampton weggezogen ist. Haben uns dann in den Pubs und Etablissements bei mir in der Ecke herumgetrieben. Allerdings befinden sich darunter auch sehr merkwürdige, weshalb wir diese so schnell bzw. garnicht wieder aufsuchen werden.
Ansonsten schaue ich nach vorn auf den 25. - nämlich meinen ersten Zahltag!
Eingestellt von markus um 13:52 1 Kommentare
Labels: Job, Usualitäten
Dienstag, 2. Oktober 2007
Speakers Corner - Knallhart recherchiert
Der Speakers Corner ist ein Bereich im Nord-Osten im Hyde Park in London, in dem öffentliche Reden/Debatten erlaubt sind. Man kann solange sprechen, bis die Polizei der Meinung ist, dass man damit gegen irgendwelche Gesetze verstößt. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind die Redner weder vor dem Gesetze immun, noch sind die Themen vorgeschrieben. Tatsächlich gewährt die Polizei ein großes Maß an Toleranz und schreitet nur ein, sobald Beschwerden auftreten.
- frei übersetzt nach Wikipedia.
Letzten Sonntag haben wir uns mal die Zeit genommen und uns alle mal das Spektakel dort angetan. Mehrere Leute haben sich kleine Hocker zum drauf Stehen besorgt um dann der Menge ihre geistigen Ergüsse mitzuteilen. Gleichzeitig ist es auch so, dass das ganze eine gigantische Diskussionsrunde ist, in der sich jeder mit jedem unterhält. Man kann sich einfach so irgendwo dazustellen und mitreden. Am lustigsten ist es aber einfach den Leuten zuzuhören, denn die meisten reden einen so dermaßen großen Mist, dass es keinen Vergleich dafür gibt.
Hier möchte ich meine Lieblinge vorstellen:
Outfit: 1+
Unterhaltungswert: 2-
Rhetorik: 4
Thema: 3
Einbindung der Zuhörer: 2+
Auf jeden Fall ein Blickfang. Obwohl die Zuschauermenge verhältnismäßig sehr gering war, war der Unterhaltungswert doch ganz ordentlich. Der Anteil an Schimpfwörter ist bei diesem Herren ungeschlagen, da er mit einer großen Gelassenheit über alle Arten von Religionen geschimpft hat, am liebsten aber über Jesus. Sein ständiger Weinkonsum aus einem Kaffeebecher hat ihm offenbar auch die nötige Selbstsicherheit gegeben, die Zuhörer mit sehr viel Augenkontakt einzubeziehen um an ihr inneres Weltbild zu rütteln. Als er aber anfing über "wank off on the internet" zu reden, hatten auch wir langsam genug.
Outfit: 5
Unterhaltungswert: 5
Rhetorik: ?
Thema: ?
Einbindung der Zuhörer: 6
Die Rednerin in diesem Gedränge ist die Frau in dem hellgrauen Mantel. Keine Ahnung worüber sie geredet hat - viele Leute hat es nicht interessiert. Uns auch nicht.
Outfit: 3
Unterhaltungswert: 3
Rhetorik: ?
Thema: ?
Einbindung der Zuhörer: 1
Extrapunkt: Emotionen: 1++
Der Redner in diesem Bild ist der Herr im Nike-Jogginganzug, dem offenbar die Parkleuchte aus dem Kopf zu kommen scheint. Das Thema ist uns hier verborgen geblieben da die komplette Unterhaltung scheinbar auf Arabisch stattfand aber es kam viel Geschrei aus dieser Gruppe, was auf eine sehr hitzige Debatte schließen lässt. Der Menschenauflauf war hier besonders groß und man hatte ständig das Gefühl, irgendwer prügelt sich gleich noch. Ging es hier etwa wieder um eine Religion?
Outfit: 3
Unterhaltungswert: 1
Rhetorik: 2+
Thema: 1
Extrapunkt: Sinn: 6
Einbindung der Zuhörer: 1-
Der unumstrittene Meister des Sonntagnachmittags ist dieser leicht erhobene Herr. Der Menschenauflauf ist ungeschlagen und die Thematik ist einfach der Knaller. Zusätzlich zur positiven Bewertung beigetragen hat ein Mann im Radler-Trikot, der sich über jeden einzelnen Satz des Redners lustig gemacht hat. Themen wurden viele angesprochen, aber die Botschaft war bei allen dieselbe: Wir enden alle bald in der Hölle.
Ein Vorzeichen ist z.B. (und das was ich jetzt schreibe habe ich nicht erfunden, sondern ich gebe einfach nur wieder, was wir gehört haben) die Oyster Card (dieses Bus&Bahn-Ticket, von dem ich schonmal geschrieben hab). Satan möchte soviele Adressen sammeln wie möglich und damit Zugang zu jedem einzelnen von uns finden. Interessant ist dabei, dass man sich das Ding eigentlich nur kauft und gar keine Adresse hinterlegen muss - nur wenn man Sonderoptionen haben will. Noch interessanter ist aber, dass der Radlertrikot-Träger mit ihm etwas rumargumentiert hat und der am Ende zugegeben hat, dass er auch eine Oyster Card besitzt.
Anschließend ging es um ein Olympisches Logo. Was genau daran problematisch sein soll haben wir nicht ganz verstanden, außer dass es seiner Meinung nach Epilepsie verursacht. Hab davon auch ein kleines Video aufgenommen, was ich vielleicht später noch online stelle.
Richtig Angst gemacht hat uns dann aber später eine ältere Frau, die kleine Heftchen verteilt hatte in denen erklärt wird, wie sich die Apokalypse bemerkbar machen wird usw. Auf deren Titelbilder waren Zeichnungen von Menschen, die 666 auf der Stirn hatten. Spätestens hier hatten wir dann genug und sind mit Hilfe unserer Oyster Cards wieder ins Zentrum gefahren.
Eingestellt von markus um 00:45 9 Kommentare
Labels: Usualitäten
Samstag, 29. September 2007
zu Besuch bei Thomas
Am Dienstag war Arbeitssaufen angesagt - also mit der Belegschaft, oder zumindest die meisten davon, einen Trinken zu gehen. Ist hier wohl sowieso etwas üblicher dass man mit den Arbeitskollegen auch mal weggeht. Und zwar nicht erst, nachdem man sich mit einigen angefreundet hat, sondern man wird einfach so eingeladen. Find ich ganz gut. Ich hätte schon letzten Freitag mitgehen können, aber da hatten wir was anderes vor.
Diesmal gings aber darum, den René zu verabschieden, da er nach Österreich zurück geht um sein Studium fortzuführen - Japanologie. Ziemlich krass. Der Typ kann auch einfach mal fließend Japanisch sprechen und lesen/schreiben. Kommt natürlich immer beeindruckend, wenn diese scheinbar willkürlich angeordneten hübsch aussehenden Striche für ihn tatsächlich einen Sinn ergeben. Er will auch später in Tokyo arbeiten und hat angeblich schon einen Vorvertrag bei Square Enix als Übersetzer oder sowas. Nicht schlecht. Wär für mich dort aber wohl ein zu großer Kulturschock.
Gestern abend waren wir dann mal beim Thomas. Wollten eigentlich irgendwo im Zentrum in nen Club gehen, aber mittags bekam ich dann vom Alex die folgende SMS: Hast du bock gleich zum Thomas zu fahren? Da können wir erstmal paar Bier trinken, weil der 15 Dosen rumstehen hat.
Warum eigentlich nicht? Dann am Piccadilly Circus mal wieder getroffen. Schnell noch Baguette und Brie gekauft und dann ab in die Tube nach Norden (Wood Green). Fahren ne Ewigkeit und Thomas erklärt uns später, dass ihm alle sagten, dass das eine der asozialsten Gegenden in London wohl ist. Erstmal ab ins Stundentenwohnheim. Entweder war das früher mal ein Gefängnis oder es sind die gelb gestrichenen Wände und die grüne Metalltür, die an ein solches erinnern. Naja, mäste nix.
Schnell stellt sich aber heraus, dass hier offenbar was los ist, denn dauernd kommen Mädels vorbei, die bescheidsagen, dass man sich bei (Namen hab ich vergessen) auf dem Zimmer treffen. Okay, erstmal zuende essen/trinken und dann hoch. Das Zimmer ist schon voll und 3 Leute stehen noch draußen - erinnert an diese Ami-Studi-Wohnheime. Tatsächlich kommen sogar die meisten irgendwo aus Amerika. Wir kommen rein und trinken weiter Bier. Die anderen trinken Shots. Ich unterhalte mich mit einem Mädel, das aus Deutschland kommt, auf Englisch. Keine Ahnung warum eigentlich, aber es ist halt diese Höflichkeitssache, dass man sich immer in der Sprache unterhält, die alle verstehen.
Später gehts dann noch in nen Club. Leider läuft dort zu 95% Raggamuffin und meine Motivation zu tanzen war nicht besonders groß. Die Amis hatten aber ordentlich Spaß. Sind ja auch alle so etwa 20, Flügge und offenbar extremst froh darüber, dass sieh offiziell saufen dürfen. Ist aber definitiv ne lustige Truppe. Gott sei Dank gehen wir aber irgendwann da raus. Die Amis wollen was futtern ("We want Chicken!"). Alex meint: "Jetzt? Das setzt doch an!"
Ich lach mich kaputt, die Amis gehen und wir bleiben mit den spanischen Mädels (ja, war ne Multikulti-Truppe) erstmal da. Gehen dann wieder ins Wohnheim. Thomas will die überreden, für uns Paella zu kochen. Aber die haben weder die Lust noch die Zutaten. Lernen aber, dass die beste Paella aus Valencia kommt. Hat sich doch gelohnt.
Anschließend gehts dann mit dem Nachtbus nach Haus.
Eingestellt von markus um 19:34 6 Kommentare
Montag, 24. September 2007
Einkaufen auf Deutsch
Ich weiß, ich weiß. Einen Blog-Eintrag zum Thema Einkaufen zu Schreiben ist nun wirklich nicht besonders interessant. Aber heute war ich zum erstenmal im Lidl einkaufen! Fühlt man sich ja gleich wieder wie zuhause. Genau wie bei den Aldis sind die Läden hier exakt genauso aufgebaut. Dass der Laden auch noch sehr viel billiger ist als die Sainsburys, stärkt meinen bisher rein patriotisch motivierten Wunsch noch mehr, nur noch dort einkaufen zu gehen.
Noch dazu gibt es Produkte, bei denen sie sich garnicht die Mühe gemacht haben, da irgendwas ins Englische zu übersetzen. Da heißen die Produkte einfach mal "Orangensaft" usw. Aber meine Lieblinge sind die Teilweise übersetzten Produkte, wie z.B. "Frikadelle Style Hamburger!"
Außerdem haben die hier wenigstens ein gedrilltes Kassenpersonal mit Durchsatzgeschwindigkeiten wie man's aus Deutschland kennt. Zur Info: Der normale Inder in nem Tesco braucht zum Durchscannen eines Produktes ca. 2-3 Sekunden. Man gewöhnt sich schon dran, aber die ersten Male wird man schon wahnsinnig, wenn man das Aldi-Tempo gewohnt ist. Und beim Lidl legen die Kassierer nunmal auch ein Tempo an den Tag, der jeden normalen Einkäufer überrascht. Der Typ vor mir hat es z.B. nicht gerafft, seinen Einkauf direkt nach dem Durchscannen entweder zurück in den Einkaufswagen, oder direkt in die Tüten zu packen. Dann hat er auch noch mit der Karte bezahlt und dann gemütlich seine Sachen eingepackt, während die Kassierin ihn mit einem genialen Blick angeschaut hat, der halb genervt und halb gelangweilt war. Großartig.
Okay, übers Einkaufen zu schreiben ist wohl doch blöd. Deshalb hier ein paar Infos über die Thames:
- Length 346 km (215 miles)
- Source is about a mile north of the village of Kemble, near Cirencester.
- The area of floodplain is 896 km2.
- There are in all 47 locks,
- The Thames has been frozen over at various times, the earliest recorded occasion being AD 1150.
- There is a 23-ft (7-m) difference between low and high tide at London Bridge.
- The Thames is navigable by barges is navigable for 306 km (191 miles) from Lechlade.
- The non-tidal part of the Thames from the source to Teddington stretches for 237 km (147 miles) and falls some 104.2 metres (342 feet).
- 75 bridges cross over the non-tidal Thames.
- 29 bridges cross over the tidal Thames
- The Thames is tidal from Teddington.
- From its source to the sea, it is estimated that the Thames carries some 300,000 tonnes of sediment a year.
- More than 100 fish species have been recorded in the Thames estuary over the past 30 years, many of these in the river within London.
- The country alongside the Thames is mostly rolling hills with farming and grazing being the main uses of the land until London when it becomes urbanised.
Zu den Standard-Themen:
Arbeit ist nach wie vor lustig. Heute gabs ein paar Gratis-Beigaben! Hab ein Nerd-T-Shirt bekommen, auf dem vorne so'n Logo von irgendnem Square-Enix Spiel drauf ist. Außerdem kamen 2 Leute von ner Geschäftsreise aus Japan zurück und haben nen Haufen japanischer Süßigkeiten mitgebracht - hauptsächlich sowas wie diese Mikado-Stäbchen (ihr wißt schon, diese Salzstangen ohne Salz, aber dafür mit Schokolade!) - diese aber in allen möglichen Geschmacksrichtungen (Vanille, Erdbeer, und irgendwas grünes!).
Außerdem haben wir im deutschen Team eine beeindruckende Frauenquote. Die Frauen sind nämlich mit 5:3 in der Überzahl. Bald wird aber nurnoch 4:2, denn 2 Leute gehen zurück nach Deutschland/Österreich fürs neue Semester.
Ansonsten war gestern der gute Bernd mit Crew hier in London unterwegs und da haben wir uns doch mal am Piccadilly Circus getroffen und sind einen Trinken gegangen. Bernd hat mal wieder einige seiner 1-Cent-Flüge genutzt um 2-3 Tage in London zu verbringen. Waren dann im guten Digress Pub/Club. Aber auch hier kriegen die es nicht hin, Muster in den Schaum eines Guinness' reinzumalen. Hab ich bisher nur in einem Pub gesehen. Der Typ dort ist dafür auch richtig gut - malt einfach mal abwechselnd neben dem Standard-Kleeblatt auch noch Harfen und anderes Zeugs rein.
Naja, trinkt man halt Stella oder das hier auch sehr verbreitete Becks VIER!
Cheers Mates!
Eingestellt von markus um 21:54 9 Kommentare
Labels: Job, Usualitäten
Donnerstag, 20. September 2007
meine Arbeit...
So, seit Dienstag bin ich hier bei Square Enix mitten im Bankerviertel (Old Street / Liverpool Street) am arbeiten. Um mal kurz zusammenzufassen was ich bisher getan hab:
Mein Charakter ist so ein Elfen-Dings und heißt fieser Möpp und seit heute bin ich auf Level 7! ;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))
Leute, ohne Witz - ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal einen Beruf ausgeübt habe, den ich lieber gemacht hab als diesen hier!
Mein Auftrag in der ersten Woche lautet einfach nur: Getting familiar with the Game! Aber auch später gibt es eigentlich nicht so viel zu tun, denn dass mal Aufträge zum Überprüfen von irgendwelchen Dialogen/Quests oder sonstwas kommen, ist relativ selten. Also kann ich die nächsten Tage wohl auch weiterhin getrost vor mich hin spielen!
Ich sitz in einem Großraumbüro, in dem ca. 50-60 Leute mit dem Spieletesten beschäftigt sind. Besonders lustig ist es, wenn man in den Raum reinkommt, denn da sitzen erstmal ca. 8 Leute um einen großen leeren Tisch herum und spielen Nintendo DS. Dann gibt es das deutsche und das französische FFXI-Testing Team, ein italienisches Team für ein anderes Spiel und die Leute für die Koordination. Die spielen aber auch die Hälfte der Zeit.
Zur Mittagspause wird manchmal das Computerspielen unterbrochen und ein paar Leute versammeln sich vor einen der vielen X-Boxen und spielen Fussball oder Tennis auf der WII. Ich mach keine Witze hier!
Auf die Frage hin, warum eigentlich weiter Leute eingestellt werden, obwohl die Teams kaum ausgelastet sind, wurde nur gesagt, dass die gehört haben, dass die japanische Firmenleitung denkt, dass hier nichts zu tun ist, wenn die Abteilung so klein ist - also werden Leute eingestellt. Auf meine Gegenfrage hin, dass das absolut keinen Sinn macht, wurde gesagt "Ja!".
Aber mich solls ja nicht stören. Macht momentan ja tierisch Spaß und ich werd mind. 1 Monat hier bleiben aber ich wollte ja nicht ewig Spieletester bleiben und schaue mich ja deshalb auch nach anderen ernsthafteren Jobs um. Allerdings hab ich ja auch die Hoffnung, hier in eine etwas höhere Position reinzukommen - die Leute hier sind nämlich echt cool und es herrscht ne ganz gute Atmosphäre. Mal schauen was sich so ergibt. Ich genieß das hier erstmal! ;-)
Eingestellt von markus um 22:12 7 Kommentare
Labels: Job
Montag, 17. September 2007
Great Success
Heut war ich bei Language Recruitment Services am Piccadilly Circus, wo ich mich registrieren lassen wollte und wo eine (am Telefon sehr verpeilt wirkende) freundliche Dame mir einen Job als Game Tester vermitteln wollte.
Leider gilt das Angebot aber nur für die Nachtschicht, worauf ich keine Lust habe. Ich sage ihr, dass sie mir das am Telefon nicht gesagt hat, sie sagt mir, sie hätte es mir doch gesagt, was einfach mal gelogen ist. Aber vom Alex hab ich schon von so einigen Tricks dieser Recruitment Agents gehört, die um jeden Preis irgendwelche Jobs vermitteln wollen und öfter mal kleine Infos verschweigen, nur um die Leute rein zu locken, damit sie dann vielleicht doch noch ihre Meinung ändern.
OK, hab mich da jetzt einfach mal registrieren lassen und auch mein Interesse an richtigen Jobs erwähnt, und wenn entsprechende Angebote reinkommen, höre ich dann wohl von denen. Naja, komischer Haufen.
Aber das interessantere dabei ist, dass ich während des Ausfüllens einiger Formulare angerufen wurde. Ich kannte die Nummer nicht, also hab ich es ausklingeln lassen und später die Mailbox abgehört. Dran war der gute Mann von Square Enix, der meinte, dass mein Deutsch-Test wohl ganz gut war und dass die mich jetzt sehen wollen. Ich ruf ihn an und wir machen einen Termin für 2 Uhr.
Dort angekommen werde ich von 2 Leuten aus Deutschland interviewt - aber auf Englisch - muss bei der Firma wohl einfach immer so gemacht werden.
Ein paar Fragen später und meiner Ehrlichkeit zum Trotz (habe erwähnt dass ich prinzipiell weiß worum es in MMORPGs geht, aber noch nie eins gespielt hab - und bei dem Job gehts ums Testen von MMORPGs) krieg ich den Job. Ist ne Vollzeit-Stelle mit Gleitzeit und ich kann morgen schon anfangen - was ich auch tun werde.
Ja super hier. Great Success!
Obwohl wir natürlich alle wissen, dass wir zu Höherem bestimmt sind, bilden wir Einwanderer erstmal die Arbeiterschicht.
Alex vermietet Liegestühle in den Parks
ich teste Computerspiele
Steven (ein anderer Typ aus Deutschland, den wir hier kennengelernt haben) ist Küchenhilfe im Spaghetti-House.
Apropos. Die Welt ist einmal mehr ein Dorf. Besagter Steven kommt einfach mal aus Bad Honnef und der Typ, bei dem ich das Interview bei Square Enix hatte, kommt aus Aachen.
C'est la vie!
Eingestellt von markus um 17:41 8 Kommentare
Labels: Job
Samstag, 15. September 2007
1:0 für Alex
Wie schon öfter mal erwähnt, sind der Alex und ich hier fleißig auf Jobsuche. Aber auch in einer Metropole wie London sind die Traumjobs auch nicht gleich um die Ecke anzufinden. Was macht man dann? Eher einen langfristigen Job suchen, der einem keinen Spaß macht, oder auf einen besseren warten, und in der Zwischenzeit irgendwas Kurzfristiges machen?
Wir haben uns beide für letzteres entschieden. Dabei haben wir auch gleich einen kleinen Wettbewerb gemacht, wer den anspruchslosesten und trashigsten Job bekommt.
Ich hab mich dann sofort in den Bereich Computerspiele-Tester engagiert. Hört sich doch klasse an: Daddeln als Beruf. Gestern war ich dann auch das erste mal zu einem Interview bei der Firma Square Enix. Eigentlich ziemlich cool, denn die haben hier einen extremst guten Ruf.
Der Mensch der mich begrüßt hat, ist auch Deutscher und bringt bei der Begrüßung den englischen Standard-Satz einfach mal ins Deutsche:
"Nett dich kennenzulernen!"
"Dat weißt du doch noch garnicht!"
Hab ich natürlich nicht gesagt, aber im Deutschen wird einem die Absurdität dieses Spruches irgendwie bewußt. Naja, soll halt einfach nur nett gemeint sein. :-)
Der Witz dabei ist eigentlich nur, dass ich mich als Bilingual Games-Tester beworben habe. Und was die von mir wollten, war erstmal dass ich einen mehrseitigen Test mache, in dem meine deutsche Rechtschreibung getestet wird. OK, kein Problem, denn ich denke, dass ich meiner Muttersprache doch halbwegs mechtig (kleiner Scherz am Rande) bin. Aber wenn dann getestet wird, ob ich auch alle Konjugationen in allen Formen beherrsche, wirds ja schon etwas enger.
Naja, jetzt weiß ich zumindest wieder was Präteritum und Plusquamperfekt bedeutet.
Einfach mal abwarten, wie ich abgeschnitten habe. Auf jeden Fall ist man hier als Bilingual Games Tester eher ein Korrekturleser / Lektor. Also leider doch nicht so anspruchslos wie ich es mir erhofft hatte.
Noch dazu krieg ich wenig später vom Alex die Info, dass er einen Job hat. Das kam wie folgt zu stande:
Während er am Morgen durch den Hyde Park gejoggt ist, sieht er einen dieser Leute, die in den Parks Liegestühle vermieten und wollte einfach mal nachhören, was die da so machen: Ganz einfach: Stühle vermieten £1,50 für 2 Std. und £2 für 4. Freie Stellen haben die auch noch frei. Muss er nur um 12 Uhr nochmal wieder kommen, dann ist der Manager da. Um 12 Uhr ist besagter Manager tatsächlich da (er fährt mittags immer durch die Parks und bringt diesen Liegestühle-Vermietern Mittagessen vorbei - ist in der Stelle inbegriffen). Der vermittelt an jemand anderen über Telefon weiter und einen Anruf später hat Alex den Job. Könnte sogar sofort anfangen, wenn er wollte. Wollte er aber nicht. Also erst ab heut morgen.
Somit hat der Alex nicht nur eindeutig gewonnen sondern auch den Vogel abgeschossen.
Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
Eingestellt von markus um 17:42 5 Kommentare
Labels: Job
Donnerstag, 13. September 2007
ein paar mehr Eindrücke...
Heut war ich wieder in der Stadt unterwegs und hab mir meine Debit Card bei der HSBC Bank abgeholt. Läuft da verdammt unkompliziert ab.
Zur Info: Ich war bei der sehr frequentierten Filiale am Oxford Circus, wo die vorne jemanden abstellen, der fragt, was man denn für ein Anliegen hat. Bei größeren Sachen, wie z.B. Bankkonto eröffnen, wird man auf eine abgefuckte Liste gesetzt und ca. 30 Minuten später aufgerufen. So geschehen letzte Woche.
Heute:
"Hi, ich hab letzte Woche mein Konto hier eröffnet und heut soll meine fucking Karte da sein."
"Moment, ich schau mal nach."
Die freundliche junge Dame kramt in der Schublade herum und holt einen Briefumschlag raus, gibt in mir und wendet sich dem nächsten zu.
"Fuck. Muss ich denn nichts unterschreiben, dass ich das Ding erhalten hab?"
"Nö"
"Ok, tschöö"
Find ich verdammtnochmal Klasse.
Jetzt aber zu einer kleinen Beobachtung, die ich hier gemacht habe:
Der scheiß Engländer an sich scheint in seine alltägliche Sprache sehr oft einige Schimpfwörter reinzupacken. Auch wenn man das Genuschel von denen manchmal nicht versteht, kommen doch sehr häufig ein paar Schlagwörter durch, wie z.B. Fuck, fucking, Fuck Off, bloody, Bloke, Prick, Wanker, Arse, Shite, etc. Kennt ihr ja. Hab ich den meisten von euch schon oft genug vorgetragen.
Aber dass ich gerade Nick Hornby's 'A Long Way Down' lese, ist ein glücklicher Zufall, denn dort steht eine phan-fucking-tastische Erklärung. Und zwar der Gedankengang einer der Hauptfiguren, nachdem er wieder mehrfach geflucht hat, obwohl alle wissen, dass es einer der anwesenden Figuren sehr unangenehm ist, wenn sie dass tun:
"How do people, like, not curse? How is it possible? There are all these gaps in speech where you just have to put a 'fuck'. I'll tell you who the most admirable people in the world are: newscasters. If that was me, I'd be like, 'And the motherfuckers flew the fucking plane into the Twin Towers.' How could you not, if you're a human being? Maybe they're not so admirable. Maybe they're robot zombies."
Also, falls ihr jemanden findet, der nicht mindestens in jedem dritten Satz anfängt zu Schimpfen wie ein Kesselflicker, ist ein Roboter-Zombie! :-)
Aber ich drifte ab. Hier aber ein paar schicke Fotos von der Thames.
In dem Posting "Mein Haus" hab ich auch noch nachträglich endlich mal ein Foto vom Haus selbst reingepackt. Fuck
Eingestellt von markus um 23:23 2 Kommentare
Labels: Usualitäten
mein Haus
Wo doch gestern alles richtig gut geklappt hat, um mein Fussballer-Herz höher schlagen zu lassen:
Italien - Ukraine 2:1
Frankreich - Schottland 0:1 HAHAHA
Deutschland - Rumänien 3:1, aber eigentlich uninteressant da Testspiel
England - Russland 3:0
Damit ist Schottland doch tatsächlich Gruppenerster vor Italien. Naja, besser als Frankreich. ;-)
Jetzt bin ich auch wieder motiviert, andere Sachen zu erledigen und mache mal eine genaue Angabe über meinen Wohnort - nachzusehen auf Google Earth. Einfach Datei runterladen, entpacken und in Google Earth rein ziehen.
Den Link gibts hier
Und das Haus aus der Mensch-Perspektive gibts hier (das Weiße):
Eingestellt von markus um 14:33 3 Kommentare
Labels: Usualitäten
Mittwoch, 12. September 2007
London ist teuer!
Überraschung!
Aber jetzt hat es auch mal die londonpaper schriftlich festgehalten. Und zwar anhand des Auswärts Essen gehens.
Neuerdings ist es hier sogar noch teurer als Paris und Tokyo.
Da kann man doch manchmal dem Alex dankbar sein, wenn der immer irgendwelche Gutscheine für Subways heranschafft, mit denen man 3 jeweils Fuß-lange Sandwiches für 3.99 £ bekommt. Ganz praktisch. Aber selber Kochen ist natürlich immernoch ungeschlagen und von daher auch völlig erschwinglich. Der Klassiker - die guten Nudeln im 500g-Pack + nem Glas Sauce - gibts schon für 1.50 £. Man darf halt einfach nicht im Zentrum einkaufen oder essen gehen.
Die Jobsuche läuft auch so langsam an. Am Montag hatte ich mein 1. Interview hier. Die Stelle scheint ziemlich interessant zu sein und wird auch noch anständig bezahlt und liegt schön im Zentrum. Die Firma heißt IMD und vertreibt Musikvideos und Radio und Fernsehspots in UK. Jetzt haben die eine Filiale in Frankfurt aufgemacht und ich würde mich dann um die Korrespondenz mit denen kümmern, sollte ich die Stelle kriegen. Könnte funktionieren - werde mich aber noch weiter bewerben.
Der Typ dort wirkte aber super nett und dort herrscht auch ne ganz lockere Atmosphäre - ein Medienunternehmen eben. Ich war natürlich auch völlig overdressed - kam natürlich im Anzug dahin und hatte das Interview mit dem Teamleader, der mir dann in T-Shirt, Jeans und Sneakers gegenüber saß. Naja, was solls. War ja auch mal interessant, als einer der typischen Londoner durch die Stadt zu laufen.
Hier nämlich die Kriterien die man erfüllen/haben muß, um ein echter Londoner zu werden:
1. Wohnung - Check
2. Job - Nope
3. im Anzug zur Arbeit - siehe 2
4. Krankenversicherung - Nope
5. Sozialversicherungsnummer - Nope
6. Bankkonto - morgen
7. Ipod - Nope
8. Blackberry - Nope
Somit bin ich (wenn ich das Bankkonto mitzähle - ich weiß ja schon immerhin meine Kontonummer) zu 25 % ein Londoner. Demnach gibts es also noch was zu tun. Bis bald!
Eingestellt von markus um 18:11 1 Kommentare
Labels: Usualitäten
Sonntag, 9. September 2007
INTUITION2007
Ich muss diesen Muff hier mal zum Angeben benutzen und die lang propagierte Paper-für-Griechenland-Konferenz-Aktion präsentieren.
Nachdem die Website dort über einen überraschend langen Zeitraum extremst wenig Aufschlussreich war, tut sich dann ja doch noch mal was.
Und zwar ist das Full Programme jetzt verfügbar, ein pdf, auf dem auf der 3. Seite im Bereich Parallel Session III: Rendering & Displays als 1. Vortrag der folgende steht:
GL-Wrapper for Stereoscopic Rendering of Standard Applications for a PC-based Immersive Environment
M. Lanser, A. Hau, R. Herpers, W. Heiden
Bonn-Rhein-Sieg University of applied Sciences, Germany
Juhu! Eine wissenschaftliche Veröffentlichung.
Die Konferenz ist ja am 4./5. Oktober in Athen und ich werd aus offensichtlichen Gründen nicht dahin können, aber mein Prof. Heiden ist einfach mal so cool und vertritt mich dort! Ist das nicht mal geil?!
Eingestellt von markus um 21:27 6 Kommentare
Labels: Computerstuff
Samstag, 8. September 2007
Rugby
Es sollte ja gestern eigentlich der Rumgammel-Tag werden aber dann war man dann doch wieder nur unterwegs.
Also erstmal früh aufstehen (so um 11), dann um 12 in den Zug um die Anmeldung für das Bankkonto noch komplett zu machen (sonst würden die mir die Pin für die Karte nach Deutschland schicken, und nicht hier hin). Anschließend hatte ich mir gedacht, schau doch mal wie man hier Klamotten einkaufen könnte. Die positive Überraschung dabei: Ist in etwa alles genauso teuer wie in Deutschland. Die höheren Lebenshaltungskosten machen sich ja eigentlich nur durch die viel zu hohen Mieten und die Getränkepreise in den Bars bemerkbar. Gut, eingekauft wird aber erst, wenn ein richtiges Einkommen da ist. Also werden erstmal nur Lebensmittel eingekauft.
Tip für alle zukünftigen Londoner: Sainsburys ist wesentlich billiger als Tesco oder Spar - nur gibts von denen leider was weniger.
okay, zuhause angekommen, fragt der Alex, ob ich Lust hätte, im Pub ein Rugby-Spiel zu schauen. Er hat nämlich eine alte Arbeitskollegin aus Dublin angerufen (die vor längerer zeit hierhin gekommen ist) und die gehen heut Rugby gucken. Sind alles Franzosen und wollten sich das Spiel Frankreich-Argentinien anschauen. Ist auch Kultur! Also ab nach Fulham. Vorher läuft noch Cricket im Fernseher - ich versuch die Regeln zu verstehen, scheitere aber. Ich frag die anderen ob die Cricket verstehen - sie wissens auch nicht. Ist ja auch egal.
Dann läuft das Rugby Spiel und während der Nationalhymnen merken wir, dass der Pub zu 90% in französischer Hand ist - ok, sind wir schonmal in der richtigen Fan-Ecke.
Nur leider stellt sich so ein Rugby-Spiel als völlig dummes Spiel heraus. Ich hab dauernd versucht, die Parallelen zum American Football zu suchen, mit dem ich mich ja einigermaßen anfreunden konnte, aber die haben sich die ganze Zeit immer nur den Ball in die gegnerische Hälfte gekickt und wenn die mal keine Lust mehr darauf hatten, haben die sich zu großen Haufen zusammengesammelt und gegeneinander gedrückt um zu sehen, wer denn insgesamt stärker ist.
Nebenbei: Frankreich hatte keine Chance, das Spiel zu gewinnen. Argentinien war ständig stärker und hat dann 19:12 oder so gewonnen.
ich sag zum Alex: "Was für eine Zeitverschwendung!"
Alex: "Ja, gucken wir nie wieder!"
Eingestellt von markus um 15:18 1 Kommentare
Labels: Sport
Donnerstag, 6. September 2007
hä?
Der Mittwoch hat mich doch recht positiv gestimmt, denn so langsam bin ich wohl auch ein wenig in den Datenbanken der Recruiting-Agencies am rotieren, denn ich bekam gleich 3 Anrufe für Jobs. Ich geh da mittlerweile garnicht mehr dran, sondern lasse die mir ne Voicemail hinterlassen oder ne Email schreiben.
Das gute hier ist ja, dass man sich da nicht selber drum kümmern muss, sondern da die Mitarbeiter dieser Agenturen ordentliche Provisionen kriegen, laufen die allen potenziellen Kandidaten ordentlich hinterher. Also erstmal alles in Ruhe anhören und dann entscheiden. Vor allem weil die Jobs alle ein bißchen zu Standard waren, abgesehen von einem Job als Bilingual Web-Editor. Klang interessant und wird halbwegs ordentlich vergütet, also hab ich bei dem schonmal direkt Interesse angedeutet.
Anschließend mit dem Alex wieder in der Stadt rumgegammelt - das Leben ist hier momentan ziemlich angenehm, nur in meiner 1. Woche hier hat es mal geregnet, aber jetzt ist es hier relativ warm und sonnig.
Jetzt wollten wir uns auch mal ein etwas günstigeres Essen zu Abend genehmigen, anstatt dauernd zu irgendwelchen weltbekannten Fastfood-Läden zu gehen (auch wenn in der londonpaper im Moment Gutscheine für diesen Angus-Burger drin sind, die wir jetzt auch schon 2mal in Folge genutzt haben). Irgendwann wirds ja auch ekelhaft. Also lautet der Plan: Ab in Alex' Hostel - dort gibts ne Küche. Schnell wird der Klassiker (Nudeln mit Tomatensauce) gekauft und dann hin zu dieser ominösen Küche. Dort sind auch ein paar deutsche Mädels am Werk die uns schon ziemlich schnell auf den Sack gegangen sind und wir haben kurz überlegt ob wir uns nicht als deutsche geben sollen, aber haben das dann doch nicht gemacht.
Die sind auf Abi-Fahrt und fragen uns dann wie alt wir sind. "27!"
"Was echt? Hätt ich nicht gedacht! Wie alt schätzt ihr uns denn?"
"ganz ehrlich? 15!"
"Nee, 19! Aber wir werden immer jünger geschätzt!"
"Hahaha"
"Hahaha"
Gut. Dann wird also gekocht. Oder zumindest der Versuch unternommen. Denn an den Herdplatten fehlen einfach mal diese Temperatur-Regler - nurnoch diese Pins sind dran. Eine der Mädels hat rausgefunden, dass man diese Pins mit der Gabel drehen kann und ist selber schon an eine der Platten dran. Dort tut sich aber nicht viel.
Wir beanspruchen die anderen 3 Platten für uns und drehen diese Pins willkürlich auf irgendwelche Positionen - eine wird schon heiß!
Das schlimme ist aber: Es tat sich fast garnichts. Alle Einstellungen nach einiger Zeit nochmal verändert und die Platten werden höchstens Lauwarm. Die Mädels fangen schon an, die Nudeln in der Mikrowelle zu kochen. Hmmm, lecker.
Irgendwann sehen auch wir ein, dass es keinen Sinn hier macht. Also erstmal nach oben und ein Bier trinken. Als wir gehen fragt eine der Mädels: "Und wie kriegen wir die Platten jetzt aus?"
"Keine Ahnung. Ist mir aber auch relativ egal!"
"Na toll, du wohnst ja auch nicht hier!"
"Stimmt genau! Hahaha!"
"Hahaha" :-)
Also hoch und Bier getrunken. Treffen dann nen Australier, der in 3 Tagen nach Brighton will und dort als Elektriker arbeiten will. Kriegt angeblich seine Wohnung bezahlt und dazu noch ein Gehalt von £ 700 die Woche. Ja nicht schlecht. Gehen dann später in nen Pub und reden über die Unterschiede zwischen England/Deutschland und Australien.
Randnotiz: Er trinkt Stella und kein Fosters und bestätigt auch noch offiziell dass Fosters kein gutes Bier ist. Aber da unten besitzen die wohl so ziemlich alle Brauereien.
Irgendwann gehen wir dann wieder zurück - ich wollte ja noch die Nudeln abholen, da man die ja jetzt wohl nurnoch bei mir kochen kann - und bleiben aber noch ne Zeit hängen. Irgendwann ist es leider zu spät für die Tube und mit den Nachtbussen nach Hause wäre glaub ich der reinste Horror.
Alex: "Na dann penn doch einfach hier!"
ich: "hm, ich weiß nicht!"
Naja, ich mein, da sind doch eh nur 5 Leute in einem 8-Bett-Zimmer, also auch egal.
ich: "Okay"
Muss dann nur aufpassen, dass ich zeitig aufstehe, bevor irgendwelche Leute vom Hostel reinkommen und feststellen dass da einer mehr drin schläft, als angemeldet. Okay, war dann auch nicht schwer, da besagter Australier wie ein Mähdrescher geschnarcht hat. Bin dann um 8 Uhr aufgestanden und nach Hause gefahren und hab mich dann nochmal 3 Stunden hingelegt. So ein eigener Raum ist einfach nicht zu unterschätzen.
Heute haben wir dann unsere Bank-Accounts geöffnet und laut denen kriegen wir wohl nächste Woche schon unsere Karten. Supi.
Kochen war dann angenehmer, da wir unsere Auswahl auf das Mikrowellen-Essen reduziert haben.
Se Hunger gets it into se Mous, and se Disgust into se Stomach!
Dann wieder nach Haus und mit Michael (dem Mitbewohner aus Schottland) und Harry (dem Sohn der Vermieterin) ein Glas Wein getrunken.
Hab ich schon von dieser glorreichen Szene erzählt: Wir saßen irgendwann vorm Fernseher und sehen eine BBC-Doku, bei der irgendwann diese Rule-Britannia-Hymne läuft? Michael, der Schotte, darauf: "Rule Britannia, my Arse!"
Sind schon lustige Typen, diese Schotten!
Eingestellt von markus um 22:28 4 Kommentare
Labels: Usualitäten
Dienstag, 4. September 2007
Streiks und 2-Groschen-Philosophie
Hier war heut der Streik der Tube Mitarbeiter das große Thema. Tatsächlich sind 9 von 12 Tube Linien ausgefallen. War daher für mich auch etwas nervig heute in die Innenstadt zu kommen, dabei hatte ich noch ziemliches Glück. Die Züge fahren ja glücklicherweise ganz normal, deshalb konnte ich damit erstmal zur nächsten Tube-Station fahren. Dort ist die Bakerloo-Line ausgefallen, aber ich konnte auf die Northern-Line umsteigen, die zwar etwas nerviger ist, aber direkt zum Leicester-Square fährt, welche eine Station vorm Piccadilly Circus ist. Laut Zeitung haben sich gestern an einigen schlimmer betroffenen Stationen die Leute um die Plätze in den Bussen geprügelt.
Heute war dann auch abends am Leicester-Square, an dem sich auch haufenweise Kinos befinden, die Premiere von "Atonement" (keine Ahnung wie der auf Deutsch heißt). Keira Knightley soll wohl da gewesen sein, haben wir aber leider verpasst, aber dafür konnten wir ganz kurz James McAvoy, den Hauptdarsteller aus "the Last King of Scotland" sehen.
Nachdem Alex und ich unsere 2-Groschen-Philosophie ein wenig weiterentwickelt haben ("In London leben so viele Menschen, und jeder hat seine eigene Geschichte...") hab ich heut die Antwort auf die Mutter aller Philosophie-für-Arme-Fragen gefunden:
Which came first - the chicken or the egg?
The egg of course. Dinosaurs laid eggs long before chickens!
Didüüü!
Eingestellt von markus um 22:03 5 Kommentare
Labels: Usualitäten
Montag, 3. September 2007
Sonntag, 2. September 2007
Eingezogen
Es ist vollbracht!
Zimmer ist fertig, Miete für diesen Monat schonmal bezahlt und so langsam komme ich auch mit den unterschiedlichen Massenverkehrsmitteln hierhin zurecht.
Allerdings war die Hinfahrt ein wenig nervig.
Auschecken im Hostel muss vor 10 Uhr geschehen, also bis dahin alles fertig zusammenpacken und raus. In die Wohnung konnte ich aber erst so ab 16 / 17 Uhr. Glücklicherweise konnte ich mein Gepäck noch im Hostel deponieren da es sonst mal richtig nervig geworden wäre.
Anschließend mal Frühstücken. Später kommt auch der Alex mit Gitarre und Laptoptasche in der Hand. Soll alles später in meinem Zimmer gelagert werden, da bei ihm im Hostel drei verdächtig wirkende osteuropäisch anmutende Gestalten in das 8-Bett-Zimmer reingekommen sind und beim Blick auf seine Sachen irgendwas von Computer gemurmelt haben. Also schnell wegschaffen!
Okay, Zeit vertreiben. Ich lese in einem bekannten britischen Boulard-Blättchen einen 7-seitigen Bericht über Lady Di. Weiter gehts: "Nightmare: Lampard jetzt auch verletzt - und das vor den Länderspielen gegen Israel und Russland". Das ganze dann abgerundet von dem fantastischen Beitrag: "Ronaldo Orgy with 5 Hookers".
Irgendwann kommt ein völlig amateurhaftes 4-köpfiges Kamerateam auf den Leicester-Square und guckt verpeilt durch die Gegend. Schon hier hätte man sagen können, dass die definitiv zu uns kommen würden. Taten sie auch.
"Hallo. Wir sind von der deutsch-britisch-Verständigungs-staatliches-Dingsbums-Website und wollten euch ein paar Fragen stellen. Habt ihr kurz Zeit?"
Wir: "Klar"
die: "Perfekt" Die haben sich total gefreut, wahrscheinlich wurden sie von allen anderen bisher wutentbrannt weggeschickt.
Wir: "Wir sind sogar Germans"
die: "Ja noch besser"
Und dann folgt eine Reihe völlig bescheuerter 08/15-Fragen:
Was für Worte kommen euch in den Kopf, wenn ihr an England denkt:
"Fish & Chips, Queen, London, ..." damit haben wir denen aber leider einen Haufen der folgenden Fragen vorweggenommen:
Britische Bands: "Oasis, Blur, ..." (hab leider Prodigy vergessen)
Britisches Essen: "Fisch & Chips" (außer Fish & Chips haben die ja eigentlich nichts, außer vielleicht noch einem Zeug namens Pudding, was aber mit unserem Pudding nichts zu tun hat).
Empfehlungen für Leute die nach England kommen: "Kommt nach London! Die Stadt ist Großartig" Und das war unsere Eintrittskarte, um auch tatsächlich abgedruckt zu werden.
Kurz Namen, Alter, Herkunft und Beschäftigung hinterlassen. Und weg waren sie.
Schnell noch zum Italiener und Pizza essen. Danach Gepäck abholen und ab in die Tube. Mit dem ganzen Gepäck ausgerüstet erstmal die Treppen herunter, dann durch die Rolltreppe und dann wieder ein paar Treppen. Ist hier leider alles nicht für Gepäckschleppende Leute ausgelegt, und schon garnicht für z.B. Rollstuhlfahrer.
Okay, irgendwann müssen wir raus und in den Zug umsteigen. Leider ist es aber Samstag und am Wochenende werden immer irgendwelche Gleisarbeiten erledigt, d.h. dass 50% der Züge/Tube nicht regulär fährt. In unserem Fall hieß das einfach, dass der Zug an dieser Haltestelle einfach mal nicht hält. Auf Nachfrage bekommt man eine 3stellige Zahl genannt. Das ist der Bus. Fährt ungefähr 3mal solang und ist gerammelt voll. Ich stecke mein Portemonnaie (auch Portmonee /pɔrtmɔˈneː/) in die vordere Hosentasche (stecken ja 540 £ drin) einfach mal aus Sicherheit, da man hier durch ein paar zweifelhaftere Viertel fährt.
Aber irgendwann komm ich an und das Zimmer ist echt cool hergerichtet. Miete wird immer zum 1. des Monats gezahlt, also nicht wöchentlich und ich kann eigentlich jederzeit ausziehen. Praktisch.
Hier ein paar Eindrücke:
Eingestellt von markus um 11:48 4 Kommentare
Labels: Usualitäten, Wohnungssuche
Freitag, 31. August 2007
bald gehts ja raus...
Die beiden Deutschen sind gestern abend wieder ausgezogen. Dafuer kam dann ein Franzose rein. Wieder einer der mir die Idee geklaut hat: Ich komm nach London um zu arbeiten und mein Englisch zu verbessern und ich hab Computer Science studiert. Lustig, hier wimmelt es irgendwie von Franzosen. Aber sind ja alle ganz nett. Dann kamen aber noch spaet abends zwei weitere dazu. Ein Typ, vielleicht aus den Phillipinen und ein Maedel, vielleicht aus Amerika? Keine Ahnung. Haben nicht viel geredet und ich hab auch keine Lust mehr, staendig zu fragen: "Und, wo kommst du denn her? Machst du Urlaub? Ach du willst arbeiten? Ja guck mal auf www.soundso.co.uk"
Heut morgen ist dann der Alex gekommen. Waren dann mal fruehstuecken, dann ins Starbucks und dann zu diesem Carphone Warehouse, um mal nach nem Handy zu schauen. Interessante Sache: Da gibts diesen MobileWorld-Anbieter, der einfache Sim-Karten verkauft und guenstige Verbindungen ins Ausland bereitstellt. Noch Interessanter: Es ist billiger, damit nach Deutschland zu telefonieren, als innerhalb UK. Gut, dann laesst sich das mit meinem bereits erworbenen Vodafone-Kram gut vereinbaren. Pack ich das einfach in mein altes Handy und hab damit ein "Nur fuer Anrufe nach Deutschland"-Telefon. Praktisch, oder?
Eingestellt von markus um 17:19 5 Kommentare
Labels: Usualitäten, Wohnungssuche
Donnerstag, 30. August 2007
Will Smith, Meer Gayne?
So, hier die Zusammenfassung, was zuletzt geschah:
Ich hab die Wohnung! JUHU! Die Frau ist auch total nett und fragt mich schon, was für Möbelstücke ich drin haben will. Ist ja schon praktisch.
Die Gegend ist auch ziemlich gut. Keine Plattenbauten oder sowas. Mein Zimmer ist in einem völlig normalen Reihenhaus. Man muss sowieso immer abwägen, was man denn jetzt will: Entweder in einem Bezirk wie Fulham, Chelsea und Putney zu wohnen, dafür aber entweder a) in einem riesigen Haus mit 1000 anderen Mitbewohnern in der zwielichtigsten Ecke der genannten Stadtteile zu wohnen, oder b) das 2-3 fache zu bezahlen und in einem normalen Haus zu wohnen. Oder man umgeht zuerst diese Ecken und zieht in andere Stadtteile. Später kann man ja nochmal nach Fulham ziehen, wenn es das Budget hergibt. Aber nach dem was ich bisher hier an Wohnungen gesehen hab, weiß ich nur, dass ich für das Zimmer was ich jetzt hab, in Fulham mind. das Doppelte bezahlen würde.
Also um jetzt endlich mal zu sagen wo's hingeht:
Es geht in den Bezirk Lewisham in den Stadtteil Crofton Park - Zone 3 auf der Tube-Map.
Genaue Google-Earth-mäßige Infos gibts demnächst.
Aber schaut mal, was für tolle Leute dort herkommen! ;-)
Ansonsten wars recht unspektakulär. Hab mich leicht erkältet und bin etwas weniger aktiv geworden, als ich es die letzten Tage war.
Hab aber angefangen, mich ein bißchen zu bewerben. Dann durch die Stadt gelaufen und im HMV-Store hängengeblieben (sowas wie die Virgin-Megastores, also CDs, DVDs und Bücher). Hab mir direkt zwei Bücher gekauft und bin anschließend in den Hyde Park. Dort mal umgeschaut und was gelesen dann wieder zurück ins Hostelzimmer und Filme geguckt.
Irgenwann erwischt man sich bei der Frage: "Bist du wirklich nach London gekommen, um Solitär zu spielen?". Nee, eigentlich ja nicht. Ich hab ja noch C&C!
Aber ich bin ja wie gesagt krank und muß mich erholen - Also ernähre ich mich momentan überwiegend mit Obstsalaten.
Morgen kommt dann der Alex, Samstag gehts ins neue Zimmer und dann gehts vielleicht auch direkt zu einem Fussball-Spiel. Bevorzugterweise zu einem von Chelsea (auch wenn der Ballack glaub ich wohl immernoch verletzt ist) aber es ja auch noch Arsenal und hier in London ja noch 3 weitere Premier-League-Teams!
Hab nur gehört, dass die sehr schnell ausverkauft sind - mal schauen.
Eingestellt von markus um 14:18 4 Kommentare
Labels: Usualitäten, Wohnungssuche
Dienstag, 28. August 2007
up and down
Der Sonntag war irgendwie interessant. Im Schnitt hab ich mittlerweile so ca. 3 Wohnungsbesichtigungen pro Tag und kann mich dementsprechent bei meinem Kurzzeitgedächtnis sowieso nur noch schwer daran erinnern, welche Wohnungen ich wann besichtigt habe.
Was war eigentlich gestern? Kleiner Scherz am Rande aber im Prinzip isses so.
Heute war ich wieder in Putney und Fulham. Ich suche ja auch nurnoch in diesen Gegenden. Eine Wohnung war wieder in so ner Betonsilo-Siedlung (Ex-Council-Block). Mit zwei Asiatinnen zusammen - scheinen aber supernett zu sein. Und die eine erzählt mir dass sie meinen Namen mag und erzählt irgendwas von About a Boy. Die Miete ist recht billig, aber auch genauso die Gegend (am Rand von Putney - da wo schon längst keine Tube mehr vorbeifährt - allerdings liegt in der Nähe ein Golfplatz, eindeutig ein Pluspunkt). Hier sehe ich auch die vorgewarnte, teilweise nicht vorhandene Doppelverglasung. Ehrlich, ich glaube 5 Stück Papier hintereinander würde eine höhere Wärmeisolierung liefern - aber ist ja nicht meine Stromrechnung.
Anschließend gehts ins Zentrum von Fulham - absolut perfekte Lage. Ungefähr 5 Minuten bis zur Tube und 10 bis zum Chelsea-Stadion (zur Info: Das Stadion vom FC Fulham befindet sich im westlichen Teil von Fulham, das von Chelsea im östlichen Teil von Fulham, nah an der Grenze zum östlich liegenden Chelsea). Komme an. Überraschung: Beton-Silo-Siedlung. Mitten im eigentlich anständigen Fulham, welches ja normalerweise von netten 1-2-Familienhäusern und Einkaufsstraßen geprägt ist. Ich glaub ich hab die Dinger abonniert.
Der Mann dort zeigt mir die Wohnung - er ist wohl der Besitzer, wohnt zumindest nicht in der Wohnung. Das wird von 3 anderen Mädels übernommen, 2 portugiesisch und 1 deutsch. Als ich ihm erzähle dass ich aus Deutschland bin hab ich fast eine feste Zusage seinerseits, da er mir einen 5minütigen Vortrag hält, was für eine gute Reputation Deutsche hier haben. Allerdings ist das ganze ein bißchen zu teuer - 100 £ für ein kleines Zimmer (da ist momentan nur ne Couch drin, soll aber noch geändert werden) und 115 für ein Zimmer mit Doppelbett und Kleiderschrank - viel mehr passt da aber auch nicht rein. Eigentlich ganz nett, aber keine 115 £ wert. Ich hätts aber sofort haben können. Ich sag ihm dass ich mich melde und denk mir, dass ichs nicht tun werde.
Suche anschließend nach einem Internet Cafe vor Ort - das ganze Rumgefahre mit der Tube kann einen ja schon arm machen, also lieber in der Gegend bleiben und nur zum Schlafen zurückkehren. Dann finde ich plötzlich ne interessante Anzeige für eine temporäre Aktion: von Sofort bis zum 8. Oktober. Ich kontaktiere die Dame und kriege gesagt, dass ich sie bei der Arbeit (so'n Pub im Süden von Fulham) abholen soll, dann zeigt sie mir die Wohnung schnell. Ich komme an und sie hält ihr Versprechen. Ist aus Australien - lebt mit Australiern zusammen (die Gegend wird sowieso sehr von den sog. Aussies, Kiwis und Saffas bevölkert), aber sollen alles ja immer ganz nette Leute sein. Sie geht die angegebene Zeit zurück ins Känguru-Land und braucht jemand, der die Miete in der Zwischenzeit zahlt. Sieht alles gut aus - kostet aber 110 £ - ich würds aber machen und sag ihr, dass ich am liebsten sofort einziehen würde. Allerdings kommt morgen noch ein Freund von ihr wg. der Wohnung vorbei, daher kann sie mir erst morgen bescheid geben. Alles klar.
Ich fahre wieder zurück ins Hostel und tada: Great Success! Ich krieg die Wohnung bei Gabriella, der Italienerin. Ich sag ihr dass ich sie morgen mal anrufe wg. dem finanziellen Kram. In die Wohnung kann ich ab dem 1.9., also hab ich dann noch was Zeit, endlich den Trottel-Touri zu spielen. Montag muss ich aber erstmal aus meinem jetzigen Zimmer raus, da ich ja nur bis morgen gebucht habe. Ich verlängere im selben Hostel. Jetzt hol ich mir aber nurnoch ein 4-Bett-Zimmer - das ganze Rein und Raus ist schon sehr nervig.
Achja, ich hab mir hier auch einen Sonnenbrand geholt. Kommt wohl davon, wenn man die Sonne hier unterschätzt, so nach dem Motto: Ist ja nur London!
Am nächsten Morgen dann wieder die Ernüchterung: Gabriella mailt mir, dass der Vormieter des Zimmers irgendwelche Probleme mit seiner neuen Wohnung hat und mind. noch 1 Monat bleibt. Hm, ist natürlich deprimierend. Leider sogar deprimierender als wenn man sofort ne Absage bekommen hätte - da ich die Wohnung ja eigentlich schon sicher hatte. Oder auch nicht.
Na gut, liegen meine Hoffnungen auf das Australierinnen-Zimmer. Die schickt mir mittags ne SMS, dass sie mir erst abends bescheid sagen kann.
Langsam wird mir das ganze hier ein bißchen zu blöd. Also rufe ich den Typen an wg. der Betonsilo-Wohnung in Fulham. Das Zimmer ist aber auch schon weg. Er bietet mir ein anderes an, das aber 130 kostet. Ist mir aber ein bißchen zu viel.
Während des restlichen Abends krieg ich leider keine Nachricht von der Australierin. Okay, die sind hier wohl alle etwas verpeilter.
Zurück im Hostel: Raus aus dem alten Zimmer - rein ins neue. Klasse: Ist ja komplett leer. Später kommen aber noch 2 Leute dazu - aus Deutschland. Die machen hier Urlaub für 3 oder 4 Tage. Sind aber supernett. Und schnarchen nicht, wie ich in der Nacht feststellen sollte.
Ein paar Eindrücke:
Am nächsten morgen geb ich Annabel, der Frau die mir die Wohnung in Crofton Park bei ihr im Haus gezeigt hatte, bescheid, dass ich das Zimmer haben will.
Sie sagt OK, wir telefonieren aber später nochmal, da sie noch auf der Arbeit ist. Also Fortsetzung folgt. Dafür hab ich aber jetzt Zeit ein paar Bilder einzufügen. Das Foto mit der Freistoß-Aktion an den Deutschen Papp-Aufstellern ist jetzt auch drin.
Eingestellt von markus um 13:09 3 Kommentare
Labels: Wohnungssuche